Keine Sorge, es ist nur ein bisschen Arsen im Essen!

Arsen in Reis und Getreide, Propolis
Bild Bigstock, Foto: Michiko Design - Arsen ist nicht nur in Reis - Propolis könnte helfen

Man möchte ja niemanden in Angst und Panik versetzen. Aber was in unseren Lebensmitteln so alles drin ist, das kann schon Sorgen der heftigeren Art hervorrufen. Arsen zum Beispiel kannte man bisher eher aus Krimis, in denen der klassische Giftmord mit Arsen verübt wurde. Jetzt warnen Forscher vor Arsen in Lebensmitteln.

So berichtete das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) von hohen Arsenwerten in Reis und Reiswaffeln – Nahrungsmittel, die zum Beispiel von allergiekranken Kindern häufig verzehrt werden. Aber auch Getreide, Milch und Milchprodukte enthalten nach Angaben der Studie häufig Arsen. Es wird allmählich schwierig, sich arsenfrei zu ernähren, zumal auch das Trinkwasser vielerorts belastet ist.

Das ist richtig schlecht, weil die Aufnahme von Arsen zu einer chronischen Vergiftung führt und das Risiko für die Entstehung verschiedener Krebsarten erhöht.

Wie kommt das Arsen in die Nahrung?

Das Problem: Arsen kommt natürlicherweise im Boden und Gestein vor, auch das Grundwasser kann daher Arsen enthalten. Auf dieser Grundlage scheinen inzwischen wirklich viele Lebensmittel mit Arsen belastet zu sein. Für die Menschen bedeutet das nichts Gutes: „Unter allen Altersgruppen war die lebensmittelbedingte Exposition für Säuglinge, Klein- und ältere Kinder am höchsten“, heißt es in dem Bericht „Chemische Stoffe in Nahrungsmitteln 2015“, der von der Europäischen Behörde für Nahrungsmittelsicherheit EFSA herausgegeben wird ([1]). Und weiter: „Die durchschnittliche Exposition schwankte hier zwischen 0,20 bis 1,37 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag“. Für Erwachsene werden 0,09 bis 0,38 μg/kg KG/Tag angegeben.

Kann man dagegen etwas tun?

Die Arsenbelastung von Grundwasser und Lebensmitteln rückgängig machen? Das wäre klug, ist aber offenbar schwierig. Weniger Reis essen? Darüber könnte man ja noch nachdenken, aber offenbar reicht das nicht unbedingt. Leider finden sich nur sehr wenige Hinweise darauf, wie man eine chronische Arsenbelastung wieder loswerden kann.

Eine chronische Belastung mit Schwermetallen wie Cadmium oder Arsen sorgt für oxidativen Stress. Jede Zelle des Körpers besitzt kleine Kraftwerke zur Energieerzeugung, die Mitochondrien. Sie produzieren Energie, indem sie Nährstoffe verstoffwechseln. Dabei entstehen aggressive Abfallprodukte, die als ‚freie Radikale‘ bezeichnet werden. Durch so genannte Antioxidantien, die man auch als auch Radikalfänger bezeichnet, werden die freien Radikale unschädlich gemacht. Typische Radikalfänger sind verschiedene Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide.

Propolis contra Arsen?

Propolis enthält sehr viele Flavonoide. Welche genau, das hängt ab vom Standort der Bienen. Sie fliegen zu den Bäumen in ihrer Umgebung und sammeln Harze, die sie zu Propolis, dem Bienenkitt, verarbeiten.

In diesem Portal hat zum Beispiel Dr. Daugsch kürzlich beschrieben, dass Propolis vor Umweltgiften schützt. Sogar Honigmassagen werden angewandt, weil eine Entgiftung angestrebt wird. Und auch ein Apotheker hat hier schon darüber berichtet, dass Propolis in der Lage ist, Schwermetalle zu binden.

Zum Thema „Arsen und Propolis“ gibt es eine Untersuchung aus der Welt der Fische. Auch Karpfen leiden unter Arsen im Wasser. In einer Studie ([2]) mit Karpfen wurde untersucht, ob Propolis dabei helfen kann, in Wasser zu überleben, das mit Arsen belastet ist. Ihr Lebensraum wurde künstlich mit Arsen angereichert. Dann wurde der oxidative Stress der Tiere gemessen. Messgröße war Malondialdehyd, ein Abbauprodukt bei der Oxidation von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, das als Biomarker für den oxidativen Stress dient. Die Fische, die in dem Wasser mit Arsen plus Propolis schwimmen durften, zeigten deutlich niedrigere Malondialdehyd-Werte als ihre Schicksalsgenossen, die kein Propolis bekamen. Der positive Effekt von Propolis zeigte sich später auch bei der Untersuchung der inneren Organe.

Der antioxidative Effekt von Propolis konnte in dieser Studie und in anderen Arbeiten bewiesen werden. Aber ob man tatsächlich von einer positiven Wirkung bei Fischen auf eine ähnliche Wirksamkeit bei Menschen schließen kann? Wissenschaftlich gesehen: wohl kaum. Andererseits muss man angesichts der chronischen Belastung mit Arsen vielleicht doch fragen: Was spricht in der Wirklichkeit hier und jetzt dagegen? Welche Alternativen gibt es?

 

[1] http://www.efsa.europa.eu/sites/default/files/corporate_publications/files/chemicalsinfood15de.pdf)

[2] Talas Z et al.: Antioxidant effects of propolis on carp Cyprinus carpio exposed to arsenic: biochemical and histopathologic findings. Dis Aquat Organ. 2014 Apr 3;108(3):241-9. doi: 10.3354/dao02714.

 

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