Bienen als Saisonarbeiter bei der Mandelernte

Bienen, Mandelblüte
Bild: Bigstock, Kashmir

Das Central Valley in Kalifornien erstreckt sich auf ungefähr 700 Kilometer zwischen der Sierra Nevada und der Pazifikküste. In diesem fruchtbaren und sonnenverwöhnten Tal werden etwa 80 % der Weltproduktion an Mandeln geerntet. In der circa vierwöchigen Blütezeit im Februar und März taucht der Betrachter in ein unvergleichbares rosa-weißes Blütenmeer ein. Soweit das Auge reicht, reihen sich die Mandelbäume aneinander, man schätzt die Zahl auf 77 Millionen Bäume. Es werden immer mehr, denn die Mandelernte ist ein lukratives Geschäft. Der weltweite Verbrauch steigt noch immer deutlich. Die aromatischen Mandelkerne werden immer begehrter, auch bei den deutschen Konsumenten.

Neben einem betörenden süßlichen Duft liegt ein Vibrieren in der Luft. Vermeintlich lassen sich die Bienen am gedeckten Tisch nieder und brauchen sich nur zu bedienen. Für die Bienen ist es aber alles andere als ein Honigschlecken. Wenn die Mandelblüte in Kalifornien beginnt, werden aus allen Teilen der USA die dafür nötigen „Einsatzkräfte“ zusammengezogen. Auf riesigen Trucks, auf welchen mehrere Tausend Bienenkästen Platz haben, werden sie befördert, nicht nur aus der näheren Umgebung. Transportwege von ein- bis zweitausend Kilometern sind durchaus üblich. Bienen werden zu Saisonarbeitern, die alles geben, um die Produktion zu sichern. Etwa 1,5 Millionen Bienenvölker werden benötigt, um diese immense Bestäubungsleistung zu erbringen. Das sind mehr als die Hälfte der in den USA vorhandenen Völker. Mehrere Tausend Trucks sind dafür im Einsatz. Bienenhaltung in den USA ist ein Industriezweig. Berufsimker haben Zehntausende Völker, die vermietet werden. Der Honigertrag ist manchmal nur Nebensache. Die Bienen müssen von ihren Imkern nach der Blüte in die nächste Plantage weitertransportiert werden, denn außer den Mandelbäumen findet sich – obwohl es eine unglaublich fruchtbare Gegend ist – nichts. Für die Bienen ist es außerhalb der Blütephase eine ökologische Wüste!

Mandelhonig hat einen fein-aromatischen Charakter und im Nachgeschmack erinnert er tatsächlich an Marzipan und Mandeln.

 

 

 

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