Bienengift-Akupunktur bei Hunden mit Rückenschmerzen

Apipunktur bei Hunden mit Rückenproblemen
gerade kleine Hunde haben oft Rückenleiden, Bild : Willee Cole, Bigstock

Nicht nur Menschen haben Rückenschmerzen und Probleme mit den Bandscheiben, auch viele Hunde haben Bandscheibenvorfälle. Es kann damit beginnen, dass die Bandscheiben, die „Stoßdämpfer“ zwischen den einzelnen Wirbeln also, verkalken, auffasern oder einreißen. Schlimmer wird die Situation, wenn der innere Kern der Bandscheibe nach außen quillt und auf die Nerven des Wirbelkanals drückt – spätestens jetzt wird das Tier Schmerzen oder sogar neurologische Funktionsstörungen zeigen. Vielleicht winselt der Hund beim Aufstehen oder Hinlegen, vielleicht hält er den Kopf steif oder kann Kot und/oder Harn nicht mehr halten. Auch Lähmungen sind möglich – man sieht inzwischen häufiger ältere Hunde, die sich mit einer Art Rollbrett bewegen.

Ein Bandscheibenvorfall mag plötzlich auftreten, meistens hat sich die Bandscheibe aber schon vorher unbemerkt degenerativ verändert. Die betroffenen Tiere leiden nicht selten unter Übergewicht; mit zunehmendem Alter werden dann Überlastungsschäden häufiger. Einige Hunderassen sind besonders prädisponiert für Bandscheibenprobleme, zum Beispiel Dackel, Pekinesen oder auch Pudel.

Therapie des Bandscheibenvorfalls beim Hund

Die übliche Behandlung besteht darin, dem Hund schmerzlindernde und entzündungshemmende, abschwellende Medikamente zu geben. Wenn diese Maßnahme nicht ausreicht, wird notfalls auch zum Skalpell gegriffen. Bei einer Bandscheiben-Operation entfernt der Tierarzt das Bandscheibenmaterial aus dem Wirbelkanal. Dadurch wird der Nerv entlastet und der Schmerz vergeht.

Alternative: Bienengift-Akupunktur

Apitherapeuten gehen anders vor, sie setzen zur Bekämpfung von Entzündungen und Schmerzen traditionell Bienengift ein – auch bei Rückenschmerzen von Mensch und Tier. Eine Methode ist die Behandlung von Akupunkturpunkten mit Bienengift, sie wird auch als Apipunktur bezeichnet. Therapien mit Bienengift sind wissenschaftlich allerdings umstritten, sie werden von der Schulmedizin als unbewiesen abgelehnt.

Jetzt wurde in drei Tierkliniken eine neue Studie mit 40 erwachsenen Hunden durchgeführt. Alle Tiere hatten röntgenologisch nachgewiesene Bandscheibenvorfälle mit neurologischen Funktionsstörungen, die Diagnostik war von Tierärzten vorgenommen worden.

Die 40 Hunde wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Kontrollgruppe bekam nur die übliche medikamentöse Behandlung u.a. mit entzündungshemmendem Prednison und Carprofen zur Schmerz- und Entzündungslinderung. Außerdem wurde ihnen Ranitidin als Magenschutz verabreicht. Zusätzlich zu dieser Standardbehandlung wurden die Hunde der Bienengiftgruppe mit Apipunktur behandelt: Ihnen wurde sechs Wochen lang zweimal wöchentlich ein Bienengift-Präparat in diverse vorher festgelegte Akupunkturpunkte gespritzt.

Apipunktur dem Schmerzmittel überlegen!

Vor Beginn der Behandlung, während dieser und anschließend untersuchte ein Tierarzt die Hunde auf neurologische Funktionsstörungen. Dieser Tierarzt wusste nicht, zu welcher Gruppe welcher Hund gehörte. Bei der Untersuchung sollte er für jedes Tier den Grad der neurologischen Funktionsstörung mit Hilfe von Skalen festhalten, die in der Tiermedizin üblich sind. Diese Werte zeigten bei der Auswertung erhebliche Unterschiede zwischen der Kontroll- und der Bienengift-Gruppe. Besser ging es allen Hunden nach sechs Wochen Therapie, aber die Verbesserungen nach der Apipunktur waren ausgeprägter. Gerade bei mittelschweren bis schweren Beschwerden war die Apipunktur überlegen.

Nach Ansicht der Wissenschaftler zeigen die Daten der Studie, dass die Therapie mit Bienengift in Zukunft allen Hunden mit Bandscheibenproblemen empfohlen werden könnte. Sie bezeichnen die Apipunktur als einfach, bequem und effektiv.

 

Quelle:

Tsai L-C, Lin Y-W, Hsieh C-L. Effects of Bee Venom Injections at Acupoints on Neurologic Dysfunction Induced by Thoracolumbar Intervertebral Disc Disorders in Canines: A Randomized, Controlled Prospective Study. BioMed Research International. 2015;2015:363801. doi:10.1155/2015/363801.

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