Die Durchwachsene Silphie – Imker und Naturschützer freuen sich mit den Bienen!

Durchwachsene Silphie - Bienen-Trachtpflanze und Biogas-Alternative
Bild Bigstock, Foto: WinnebagoPhoto - Silphium perfoliatum bietet Bienen Nahrung - und ist farbkräftiger Umweltschutz

Die Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum) will hoch hinaus: Zumindest ab dem zweiten Jahr erreicht die zu den Korbblütlern (Asteraceae) gehörende Pflanze eine Wuchshöhe von bis zu 3 Metern und trägt leuchtend gelbe Blüten, die im Verhältnis zu der grünen Blattmasse relativ klein sind. Dafür haben sie eine hohe Anziehungskraft auf Bienen und andere Insekten, die auf den hoch aufragenden Blüten einen perfekten Landeplatz finden. Besonders interessant für Bienen – und für Imker – ist die lange Blühzeit von Juni bis ca. September. Um diese Jahreszeit finden die Bienen kein großes Nahrungsangebot mehr und sind für diese Abwechslung sehr dankbar.

Die Stängel der Pflanzen sind vierkantig. Auffällig sind die am Stängel verwachsenen Blattpaare, die eine becherähnliche Form bilden. Regenwasser oder Tau sammelt sich darin. Diese Besonderheit brachte der Pflanze im englischsprachigen Raum den Namen „cup plant“ ein, übersetzt heißt das Becherpflanze.

Ab dem zweiten Jahr wächst sie von alleine

Ursprünglich ist die Pflanze in Nordamerika beheimatet. Sie ist eine relativ anspruchslose mehrjährige Pflanze, wobei die Aussaat direkt in die Erde schwierig ist. Hauptsächlich werden deshalb in der Landwirtschaft junge kräftige Pflanzen gesetzt. Vermutlich ist dieser relativ hohe Aufwand im ersten Jahr der Grund, dass man sie auf Feldern nicht so häufig sieht, aber auch die folgerichtige Tatsache, dass es im ersten Jahr eben keinen Ertrag gibt. Im ersten Jahr sollte man außerdem noch die Durchdringung von Unkraut vermeiden, was später nicht mehr notwendig ist. Das Positive an der Pflanze  ist: Sie ist sehr ausdauernd und wächst in den mindestens zehn bis fünfzehn Folgejahren wie von alleine, es ist kein weiterer Arbeitseinsatz des Landwirts nötig. Auch kommt sie mit Trockenperioden gut zurecht.

Die Durchwachsene Silphie als Alternative zum Mais?

In der früheren DDR, in Russland und auch in Kanada war die Durchwachsene Silphie als Futterpflanze für Tiere bekannt. Man kann auch Silage als Winterfutter daraus herstellen. Heute ist die Pflanze wieder ins Gespräch gekommen, um als Energiepflanze für Biogasanlangen zu dienen. Die Biomasse ist mengenmäßig mit dem Mais vergleichbar, sie könnte also dem Maisanbau Konkurrenz machen. Das würde nicht nur die Imker freuen, sondern auch Naturfreunde und Umweltschützer, denn auch der Einsatz von Chemie würde sich auf der Fläche, auf der die Durchwachsene Silphie wächst und blüht, erheblich reduzieren.

Ideal ist die Silphie auch als Erosionsschutz des Bodens. Gerade in Schräglagen ist es wichtig, die Bodenerosion aufzuhalten, was bei einem intensiven Maisanbau nicht gelingen kann. Aus diesem Grund ist auch der Maisanbau in den vergangenen Monaten aus einem weiteren Grund in Verruf gekommen. Man vermutet einen direkten Zusammenhang zwischen großen Maisanbauflächen und den verheerenden Überflutungen, wie sie in jüngster Zeit in Niederbayern aufgetreten sind. Gerade im besonders betroffenen Landkreis Rottal-Inn wird überwiegend Mais als Monokultur angebaut. Das Oberflächenwasser aus heftigen Niederschlägen kann nicht mehr schnell genug in die Erde versickern, so dass sintflutartige Wassermassen mit Schlamm ganze Ortschaften  verwüstet haben. Der Schlamm war außerdem stark mit chemischen Rückständen belastet.

Doppelt sinnvoll also, über eine Alternative zum Mais nachzudenken. Das Herz jeden Imkers würde höher schlagen, in der Nachbarschaft ein ganzes Feld mit „Becherpflanzen“ zu finden!

 

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