Der Gewöhnliche Efeu – alles andere als gewöhnlich!

Efeu bietet Bienen Pollen und Nektar im Herbst
Bild: P. Polzer - Efeu - Mauerschmuck und Bienennahrung im Herbst

Der in Europa heimische Gewöhnliche Efeu (wissenschaftlicher Name: Hedera helix) ist nicht nur ein immergrüner Bodendecker, sondern er kriecht und rankt an Bäumen, Häusern, Mauern und anderen Rankhilfen in luftige Höhen empor. Haftwurzeln ermöglichen der zu den Araliengewächsen  (Araliaceae) gehörenden Pflanze diesen Höhenflug. Wuchshöhen zwischen zehn und dreißig Metern sind keine Seltenheit, wenn die Pflanze das entsprechende Alter hat.

Das Besondere am Gewöhnlichen Efeu ist, dass die Pflanzen recht lange brauchen, bis sie zur Blüte kommen. Es dauert etwa acht bis zehn Jahre. Aber dann sind sie für Bienen, Hummeln und Wildbienen äußerst attraktiv. Die Blüten selbst sind relativ unscheinbar. Gelblich-grün heben sie sich kaum vom Hintergrund ab. Sie sind trauben- bis doldenförmig angeordnet. Man findet die winterharte und zum Teil verwilderte Pflanze in Gärten, lichten Wäldern, Auen, Steinbrüchen, Ruinen oder an Felsen.

Man kann den Efeu blühen hören!

An sonnigen Spätsommertagen oder im Herbst könnte man sagen: Man hört den Efeu blühen, man sieht es aber fast nicht! Es brummt und summt, dass es eine wahre Pracht ist. Efeu liefert während der Blütezeit von Mitte August bis ca. Mitte Oktober reichlich Nahrung für die Bienen und andere Insekten. Nektar und Pollen sind vorhanden und werden eifrig gesammelt. Auf der Bewertungsskala von 1 bis 4 rangiert der Gewöhnliche Efeu für Pollen und Blütennektar jeweils auf 3, also die zweitbeste Kategorie.  Die Pollenhöschenfarbe ist gelb, braun-gelb oder sogar ein schlammiges Braun. Die Bienen tragen den Pollen als dicke Pakete in den Stock zurück.

Eine Pflanze verteidigt sich!

Der Gewöhnliche Efeu enthält Saponine. Das ist ein Stoff, der von den Eigenschaften her an Seifen erinnert, daher kommt auch der Name. Dieser sekundäre Pflanzenstoff ist für die Pflanze vermutlich ein Abwehrmittel gegen Pilzbefall und gegen Insektenfraß. Für die Menschen sind Saponine giftig, wenn sie in die Blutbahn geraten. In der Naturheilkunde wird die Pflanze jedoch zum Beispiel als schleimlösendes Mittel bei Bronchialerkrankungen angewandt. Saponine sind übrigens in der Pflanzenwelt weit verbreitet und finden sich auch in Lebensmitteln wie zum Beispiel in Knoblauch, Tomaten, Spinat, Spargel oder Kartoffeln.

 

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