Gelee Royal, das Futter der Könniginnen

Bienen sammelt Honig

Um sich die Bedeutung dieser Bienenmilch vorstellen zu können, muss man etwas mehr über die Organisation des Lebens im Bienenstock wissen.
Die jungen Arbeitsbienen bilden in ihren Speichel- und Futterdrüsen Gelee Royal. Damit werden alle Bienenlarven ernährt. Allerdings mit einem kleinen, entscheidenden Unterschied: die normalen Bienenlarven bekommen Gelee Royal nur für ein paar Tage, danach nur noch Pollen und Honig. Die Bienenkönigin wird dagegen ihr ganzes Leben lang mit Gelee Royal gefüttert. Dadurch nimmt die Königinlarve extrem schnell an Gewicht zu. Bereits nach etwa zwei Wochen ist die Königin in der Lage, täglich rund 2.000 Eier zu legen. Und nicht nur das: Durch die Spezialnahrung lebt sie viel länger als die Arbeitsbienen.

Kein Wunder, dass die Imker sich schon vor Jahrhunderten für den Weiselfuttersaft interessiert haben. Gelee Royal wird manchmal sogar als Wundermittel der Bienen betrachtet. Ob die Hoffnung stimmt, dass diese Supernahrung nützlich ist zur Behandlung menschlicher Leistungsschwächen jeder Art? Schön wäre es ja!

Zur Ernte von Gelee Royal hängt der Imker künstliche Königinnenzellen in den Bienenstock und nimmt dem Volk die Königin weg. In dieser künstlichen Notsituation hat die Ernährung einer neuen Königin höchste Priorität und die künstlichen Larven werden mit möglichst viel Gelee Royal gefüttert. Daran bedient sich der Imker, einen Vorrat im Bienenstock gibt es nicht. Die Ernte bedeutet für das Bienenvolk also einen extremen Stress, den nur ein gesundes Bienenvolk aushält. Eine Überlastung der Arbeitsbienen könnte auch die Qualität des erzeugten Gelee Royal beeinträchtigen.

 

Bild: Marilyn Gould/dreamstime

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