Der Honigdachs

Honigdachs hat Hunger auch auf Honig
Bild Bigstock, Foto: s1001 - der Honigdachs trägt seinen Namen zu Recht.

Wer an ein putziges und possierliches Tierchen denkt, wenn er „Honigdachs“ hört, der hat weit gefehlt! So süß der Name auch klingt: Mit dem Honigdachs (wissenschaftlicher Name: Mellivora capensis) ist nicht zu spaßen! Es handelt sich um ein recht aggressives Raubtier, das als ausgesprochen furchtlos gilt. Wenn es sich bedroht fühlt, greift es sogar viel größere Tiere, wie Rinder oder Büffel an. Darüber hinaus verteidigt es sich – ähnlich wie Skunks – mit übelriechenden Sekreten aus der Analdrüse. Außer dem Menschen hat der Honigdachs eigentlich keine natürlichen Feinde.

Der Honigdachs zählt zu der Familie der Marder (Mustelidae) und gehört zur Überfamilie der Hundeartigen (Canoidea). Diese Marderart wird auch Ratel genannt. Sie ist in Afrika und Asien weit verbreitet und kann bis zu einer Höhenlage von 3000 Metern vorkommen. Extrem heiße oder feuchte Lebensräume wie Wüsten oder Regenwälder werden gemieden. In Europa brauchen sich die Imker nicht zu sorgen: Der Honigdachs ist in unseren Breitengraden keine Gefahr für Honigbienen.

Die dicke Haut als Schutzschild

Die Beine und der Schwanz dieser stämmigen Tiere sind kurz. Die Vorderbeine sind mit scharfen Krallen ausgestattet. Das Fell ist auffallend schwarz-weiß gefärbt. Auf der Oberseite des plattgedrückten Kopfes zieht sich bis zur Schwanzwurzel ein weiß-grauer Streifen, in manchen Wald-Regionen ist das Fell gänzlich schwarz. Eine sehr dicke Haut hängt lose am Körper. Diese dicke Haut ist ein echtes Schutzschild: Mit Ausnahme eines kleinen Streifens am Unterbauch ist sie für andere Tiere mit den Zähnen kaum durchdringbar. Deshalb wird der Honigdachs auf seinen ausgedehnten Streifzügen durch sein großes Revier in Ruhe gelassen. Die Tiere können bis zu 13 Kilogramm schwer werden.

Vorliebe für leckeren Honig

Auf der Suche nach Nahrung ziehen sie umher, meist sind es Einzelgänger. Hauptsächlich ist der Honigdachs ein Fleischfresser und ernährt sich von kleinen Säugetieren, Nagern, Vögeln, Aas und sogar Schlangen oder Reptilien. Er ist nicht wählerisch. Ein kleiner Teil seiner Nahrung besteht aus Pflanzlichem wie Beeren, Wurzeln, Früchten oder Knollen. Eine ausgesprochene Vorliebe hat der Honigdachs aber für Honig, daher kommt auch sein Name. Normalerweise bleibt er auf dem Boden, auf der Suche nach Honig klettert das meist nacht- oder dämmerungsaktive Tier schon auch mal auf die Bäume hoch, um an den begehrten Leckerbissen zu kommen. Auch in diesem Fall ist die dicke Haut ein guter Schutz gegen die Bienenstiche.

 

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