Der Echte Lavendel – Bienen- und Augenweide

aus Lavendel entsteht Lavendelhonig und hochwertige Aromaöle
Bild: Polzer - der Echte Lavendel bietet Bienen Nektar bis in den Spätsommer

Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) gehört zu den Lippenblütlern (Lamiaceae). Er ist ein ausdauernder Halbstrauch und erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 60 cm. Die Äste sind aufrecht und verzweigt und die Blätter lanzettförmig. Die Blüten sind violett-lila und versorgen die Bienen und andere Insekten im Hoch- bis Spätsommer mit reichlich Nektar. Der Nektar ist mit 21 – 48 % sehr zuckerhaltig und deshalb für die Bienen äußerst attraktiv. Die Blüten liefern den Bienen auch Pollen, aber nur mäßig. Die Pollenhöschenfarbe ist graugelb. Auch der Schopf-Lavendel und der Speik-Lavendel werden gerne von den Bienen besucht. Die Blütezeit ist ca. Juli bis September.

Der Echte Lavendel kommt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet und ist an den warmen Hängen Dalmatiens, Griechenlands oder der Toskana heimisch. Bei uns wird er hauptsächlich als Zierpflanze kultiviert. Die Pflanze fühlt sich wohl auf kalkhaltigen, trockenen und lehmigen Böden mit mittlerem Nährstoffgehalt, und sie liebt sonnige Standorte. Gerne wird sie in Rabatten zwischen Rosen und in Heide- und Steingärten gepflanzt. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat oder durch Stecklinge. Der Echte Lavendel ist durchaus winterhart und entwickelt sich im Laufe der Zeit zu größeren Flächen. Manchmal verholzt bei älteren Pflanzen der Strauch-Ansatz etwas.

Der Duft lockt auch die Menschen an

Die Pflanze ist auch ein hochwertiger Lieferant für Duftstoffe. Je kälter die Anbau-Gegend, desto weniger aromatisch ist der Lavendel. Eines der größten Anbaugebiete ist die Provence, und dort locken die riesigen Lavendelfelder neben den Bienen auch die Touristen aus aller Welt an. Aus den frischen Blüten oder Blütenständen wird durch Wasserdampfdestillation ein ätherisches Öl gewonnen, das als hochbegehrte Essenz für Parfüm bzw. in der Kosmetikindustrie verwendet wird. Die etwas preiswerteren Duftstoffe, die aber aus den „Verwandten“ des Echten Lavendels hergestellt werden, werden als Zusätze für Seifen oder Waschpulver genommen. Der Lavendelhonig, der als Spezialität aus der Provence gilt, ist hellgelb bis weißgelb und hat eine cremige Konsistenz. Der Lavendelhonig bleibt streichfähig.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Aus getrockneten Lavendelblüten kann ein Tee aufgebrüht werden. Man sagt den Blüten eine leicht beruhigende Wirkung nach, so dass sie in der Naturheilkunde bzw. in der Aromatherapie zum Beispiel bei innerer Unruhe oder Einschlafstörungen Verwendung finden. Das Lavendelöl besitzt auch antibakterielle Eigenschaften. Portugiesische Forscher haben herausgefunden, dass es verschiedene Hefe- und Fadenpilze, die bei Menschen Haut- und Nagelpilzerkrankungen auslösen können, bekämpfen kann. In der Küche werden junge Blätter und weiche Triebe zum Verfeinern von Eintopf, Fisch oder Lammfleisch als Gewürz verwendet, man kann es auch apart mit Süßspeisen kombinieren. Darüber hinaus werden Lavendelblütensäckchen gerne zur Mottenabwehr in die Wäsche gelegt.

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