Nektar – was die Bienen antreibt

Nektar ist der Treibstoff für Biene und Hummel
Bild Bigstock, Foto: swkunst - ohne Nektar läuft bei der Biene nichts

Er ist der wertvolle Treibstoff, der vor allem Bienen und anderen Insekten, allerdings auch diversen weiteren Tieren wie beispielsweise Kleinvögeln (Kolibris) Energie liefert. Der Nektar wird als Drüsensekret in den sogenannten Nektarien („Honigdrüsen“) produziert. In aller Regel ist der Ort dieser Entstehung dort, wo man dies gemeinhin wohl auch vermuten würde – im Zentrum der Blüte. Doch dies ist keineswegs ein natürliches Selbstverständnis. In diesen außerordentlichen Fällen spricht man von „extrafloraler“ Herstellung, was bedeutet, dass die Pflanze ihr lockendes süßes Gut an die Blütenstiele ausgelagert hat.

Zuckerwasser, aber nicht nur

Nektar könnte man im Grunde durchaus grob vereinfacht als Zuckerwasser bezeichnen. Neben sich vergleichsweise bescheiden ausnehmenden Mengen an Mineralien, Vitaminen, Enzymen und Aminosäuren enthält er vor allem die Zuckerarten Saccharose sowie deren Fraktionen Fruktose und Glukose. Doch der prozentuale Gehalt dieses Energielieferanten, der ausgedehnte Flüge erst ermöglicht, kann erheblich differieren. So gibt es Nektar, der gerade mal eine Handvoll Prozent Zuckergehalt liefert, andere hingegen bieten davon fast 80 an. Die Biene freut sich natürlich über entsprechende Nährstoffdichte und lässt Pflanzen mit einer Zuckersättigung von deutlich weniger als 50 Prozent fast ausnahmslos links liegen, 50 bis 60 Prozent hingegen gelten offenbar als ideal.
Das Problem bei extrem zuckerreichem Nektar: Seine Viskosität ist deutlich erhöht, das heißt, er ist entsprechend zähflüssiger und lässt sich also weniger schnell ernten. Und jedes längere Verweilen bedeutet natürlich zusätzliche Gefahr, währenddessen Beute größerer Tiere zu werden. Hier kommt den Bienen aber ihre spezielle „Esstechnik“ zugute. Im Gegensatz zu Schmetterlingen beispielsweise, die tatsächlich in einem eher gemächlichen Prozess die Nahrung über ihre Rüssel aufsaugen, lecken Bienen den Saft eher. Das bedeutet eine erhebliche Zeitersparnis und somit weniger Risiko.

Die Nektar-Produktion hängt von verschiedenen Faktoren ab

Relativ unabhängig von der natürlichen Nektar-Produktionsfreudigkeit bestimmter Pflanzenarten, gibt es verschiedene Einflussfaktoren, die über die Ergiebigkeit mitbestimmend sind. So ist die Qualität des zur Verfügung stehenden Bodens relevant, ebenso der Standort. Beides sind allerdings weithin unveränderliche Parameter. Die weniger konstanten Faktoren sind Tageszeit und Wetter. Beide haben maßgeblichen Einfluss. So ist bei vielen Pflanzen bei stärkerem Wind die Produktion eher gebremst, und was die Tageszeit betrifft, hat jede Pflanze ihren genau festgelegten eigenen Nektar-Biorhythmus. Während die eine Pflanze gerne länger „schläft“ und sich erst am Nachmittag mit der Nektarproduktion beschäftigt, haben andere ihr Tagwerk bereits längst wieder beendet.

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