Vorsicht: Green- und Localwashing!

Bienenkosmetik und greenwashing
Bienenkosmetik, greenwashing

Vorsicht: Green- und Localwashing!

In jeder Drogerie finden sich Kosmetika, die irgendwie natürlich und gesund wirken. Doch nicht überall, wo Natur draufsteht, sind auch tatsächlich natürliche Inhaltsstoffe enthalten. Mit dem Begriff „Greenwashing“ bezeichnen Werbestrategen den Versuch, einem Produkt ein so genanntes „grünes Mäntelchen“ umzuhängen. Bei Kosmetika kann das zum Beispiel so aussehen, dass auf der grünen Verpackung eine oder mehrere Pflanzen zu sehen sind: Ginkgo, Aloe vera oder Minze geben dem Produkt den gewünschten Hauch von Natürlichkeit. Ähnlich werbewirksam kann man Bilder von Bienen, Bienenstöcken, Bienenwaben, Honig und einer grünen Umgebung einsetzen. Unter dem Markennamen „XY nature“ oder so ähnlich soll man sich dann hochwertige Naturkosmetik vorstellen. Vielleicht besteht die Umhüllung sogar aus einer braunen Pappe. Oft wird auch der Begriff „Bio“ benutzt. Der darf bei Lebensmitteln nur nach gesetzlich definierten Regeln zur Beschreibung der Inhaltsstoffe eingesetzt werden. Bei Kosmetik ist die Situation verwirrend anders.

Was tun? Der Verbraucher kann natürlich die Inhaltsstoffe prüfen. Sie stehen auf der Verpackung und sind in absteigender Reihenfolge nach der Höhe ihres Anteils sortiert. Auch wenn man viele chemische Komponenten nicht kennt, kann also schnell ablesen, wie groß der Anteil der natürlichen Inhaltsstoffe wirklich ist. Wenn sie weit unten auf der Liste stehen, ist ihr Anteil klein.

Bienenprodukte können zum Beispiel folgendermaßen deklariert sein:

Bienenwachs: E 901, Bee Pollen, Beeswax, Cera Alba, Cera Bianca, Cera Flava, Cera Olea

Honig: Honey, Honey Extract, Honig Extrakt, Hydrogenated Honey, Mel, Mel Extract, Miel

Gelée Royale: Bienenköniginnen-Futtersaft, Royal Jelly, Royal Jelly Powder, Royal Jelly Extract, Gelee Royale, Succus Reginam Apis Nutrificandum, Weiselfutter, Weiselzellenfuttersaft

Propolis: Propolis Cera, Propolis Extrakt, Propolis Extract

Konventionelle Kosmetik wird auf Mineralöl-Basis hergestellt. Die Inhaltsstoffe echter Naturkosmetik stammen dagegen aus Pflanzen: pflanzlichen Ölen, Wachsen und Fetten. Milch und Honig, Propolis und Gelee royal sind erlaubt, die Bestandteile toter Tiere wie Knochenmehl jedoch nicht. Naturkosmetik enthält nur natürliche Farb- und Duftstoffe und verzichtet auf heikle Emulgatoren und Konservierungsmittel. Das macht zwar mehr Arbeit als Greenwashing, aber es lohnt sich.

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