Winterlinde – der Baum des Jahres 2016 liefert wertvolle Nahrung für die Bienen

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Bild Bigstock, Foto: Lilyana Vynogradova - Die Winterlinde blüht spät und liefert Bienen wertvollen Nektar.

Die Winterlinde (Tilia cordata), die auch Steinlinde genannt wird, ist in Deutschland zum Baum des Jahres 2016 gewählt worden. Der Baum gehört zur Gattung der Linden (Tilia) in der Unterfamilie der Lindengewächse (Tilioidea), diese befindet sich wiederum in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae).

Die Winterlinde ist ein laubgrüner Laubbaum, der bis zu 40 Metern hoch werden kann und oft eine unregelmäßig gestaltete Krone bildet. Der Baum hat sehr tiefe Wurzeln und kann bis zu 1000 Jahre alt werden. Es gibt einige berühmte Linden in Klosteranlagen oder Schlössern als Naturdenkmäler, die sogar mit Namen versehen sind und die in alten Dokumenten genannt wurden. Junge Bäume tragen eine auffällig glatte Rinde von grauer Farbe. Später sieht man ihnen die Jahre an. Die Rinde verfärbt sich braungrau und bildet längs verlaufende Furchen und Leisten.

Emsiges Summen bis zum Sonnenuntergang

Man findet die Winterlinde in ganz Europa bis Vorderasien, hauptsächlich in den Mittelgebirgen, seltener im Tiefland. Ihre Blütezeit ist von ca. Juni bis Juli, also ca. zwei bis drei Wochen später als die Sommerlinde. Ein einziger Baum kann bis zu 60.000 gelbe Blüten tragen, die hängende Doldentrauben bilden. Er ist eine hervorragende Bienenweide. Unter einer blühenden Winterlinde liegt bereits der Duft von Honig in der Luft, aber auch ein vibrierendes Summen, denn die Blüten sind ein hervorragender Nektarlieferant und ziehen die Bienen magisch an. Der meiste Nektar, der einen sehr hohen Zuckeranteil aufweist, wird abends und nachts abgesondert. Die Bienen besuchen den blühenden Baum deshalb auch bis zum Sonnenuntergang. Außerdem lockt er viele Nachtfalter an. Die Winterlinde blüht erst, wenn viele andere Massen-Trachtquellen wie zum Beispiel Löwenzahn oder Obstbaumblüten bereits versiegt sind. Der Pollen ist ebenfalls eine sehr gute Nahrung für die Honigbienen. Da der Pollen auch vom Wind übertragen wird, kann er bei Allergikern auch Heuschnupfen verursachen.

Die Winterlinde liefert zwei verschiedene Honigsorten

Man unterscheidet den Lindenblütenhonig vom Lindenhonig. Der Lindenblütenhonig wird aus dem Nektar der Lindenblüten gewonnen. Dieser Honig ist sehr hell bis weiß und kristallisiert relativ schnell. Der Geruch ist kräftig und erinnert ein wenig an Menthol. Wenn der Imker vom Lindenhonig spricht, so sind noch Honigtauanteile mit dabei. Die Honigtaulieferanten sind hauptsächlich die Lindenzierlaus und die Große kugelige Napfschildlaus. Je nach dem Verhältnis zwischen Nektar und Honigtau variiert die Farbe von grünlich-weiß bis gelblich oder sogar in Richtung bernsteinfarben oder braun.

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