Zeidler im kommen

Zeidler wieder im kommen
Zeidler sammeln Honig und Wachs von frei lebenden Bienenvölkern

Kommt der Zeidler wieder?

Der Zeidler oder Beuten-Imker war im Mittelalter gut bekannt: ein Handwerker, dessen Beruf das Sammeln von Bienenhonig und -wachs war. In Russland war diese Form der Imkerei ein wichtiger Wirtschaftszweig; Honig und Wachs waren bedeutende Exportgüter.

Der Zeidler hatte keine eigenen Bienenvölker, sondern bediente sich bei wilden oder halbwilden Tieren, die sich in Baumhöhlen ansiedelten. Solche Höhlen entstanden entweder durch Zufall oder die Zeidler legten sie selbst an. Eine nicht ganz ungefährliche Tätigkeit! Sie benötigten dazu dichte Bäume, auf die sie kletterten, um die Beuten in 6-15m Höhe in den Baum zu hauen. Um Honig und Wachs entnehmen zu können, wurden Öffnungen eingefügt.

Irgendwo tief in Russland soll es heute noch Beutebäume geben. Aber die Zeidlerei kommt vielleicht auch in Europa wieder. Die österreichische Gemeinde Kriens will diese Form der Imkerei im Rahmen der naturnahen Waldbewirtschaftung wieder aufleben lassen. Dazu müssen vor allem alte und dicke Bäume erhalten werden, die bei normaler Forstwirtschaft gefällt würden. Im Krienser Schlosswald wurden vor kurzem sechs alte Bäume für einen Zeidler-Kurs zur Verfügung gestellt.

Spannende Sache!

Bild: smarnad, Bigstock

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