Darf ich vorstellen? Der Bienenfresser

Bienenfresser
Bienenfresser

Der Bienenfresser gehört innerhalb der Ordnung der Rackenvögel (Coraciiformes) zur Familie der Spinte (Meropidae). Diese Vogelarten leben vor allem im tropischen und subtropischen Klima und sind alle auffallend farbenprächtig.

In Deutschland galt der Bienenfresser (wissenschaftlicher Name: Merops apiaster) lange Zeit als ausgestorben. Seit einigen Jahren werden aber vereinzelte Brutpaare in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Brandenburg beobachtet. Eine ganze Kolonie lebt inzwischen um den Kaiserstuhl in Baden-Württemberg, die wärmste Region Deutschlands mit den meisten Sonnenstunden. Vorsichtige Schätzungen gehen von einer Zahl von ca. 700 Brutpaaren aus. Der ebenfalls in Deutschland selten vorkommende Eisvogel gehört zu den nächsten Verwandten.

Der Bienenfresser ist auf die Jagd in der Luft spezialisiert. Ganz unbeteiligt sitzt er auf einer Elektroleitung, einem Zaun oder auf einem dürren Ast und beobachtet. Plötzlich startet er, um ein Insekt, das sich in einer Entfernung von bis zu 60 Meter befinden kann, mit wenigen Flügelschlägen mit dem Schnabel zu erbeuten. Seine Bewegungen sind grazil und elastisch und gehen bereits innerhalb kurzer Distanz in den Segelflug über. Meist ist er schon beim ersten Jagd-Versuch erfolgreich.

Die Beute wird zunächst zu einer Sitzwarte transportiert. Durch das Schlagen auf eine harte Unterlage werden größere Insekten betäubt. Bienen, Wespen und Hummeln werden zur Giftabsonderung animiert. Sie werden vom Bienenfresser am hinteren Ende ergriffen und gegen eine feste Unterlage gedrückt oder gerieben. Dabei wird das Gift herausgepresst und auf die Unterlage gestrichen. Der Bienenfresser besitzt zwar weitgehende Immunität gegen Bienengift, aber sicher ist sicher. Der Vogel kann auch zwischen Wespen und harmlosen Schwebefliegen unterscheiden, die Wespen imitieren. Die Schwebfliegen frisst er ohne Vorsichtsmaßnahme. Alle Insektenreste, die er nicht verdauen kann, werden später als Gewölle ausgespien.

Bereits im Spätsommer begeben sich die Bienenfresser auf die Reise in wärmere Gefilde, wo sie überwintern. Der ca. 45 bis 60 Gramm schwere Vogel mit einer Flügelspannweite von fast einem halben Meter ist keine zu große Gefahr für Bienenvölker, da er sich nicht ausschließlich von Bienen ernährt, sondern viele weitere Insekten auf seinem Speiseplan stehen.

 

Bild : mirceab. Bigstock

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