Was haben Honigbienen mit Kaiser Franz Joseph gemeinsam?

Der Blauglockenbaum gehört zu den vielseitigsten Pflanzen
Bild Bigstock, Foto: Razvodovska - Paulownia begeistert nicht nur Bienen und Hummeln

Sie teilen die Vorliebe für den Blauglockenbaum (wissenschaftlicher Name: Paulownia). Deshalb heißt der Baum im Volksmund auch Kaiserbaum oder Kaiser-Paulownie. Ursprünglich ist der sommergrüne Baum in Zentral- und Westchina beheimatet. Er wird aber heute auch in Korea, Japan, Nordamerika und Europa kultiviert. Der österreichische Kaiser trug zu seiner Verbreitung bei, denn er bewunderte die Schönheit der prächtigen Blüten so sehr, dass der Blauglockenbaum zu seinem Lieblingsbaum wurde. Auf seine Anweisung hin wurden viele Bäume in allen Ländern des ehemaligen Österreichischen Kaiserreichs gepflanzt.

Als Jungpflanze ist der Blauglockenbaum frostempfindlich und muss zunächst geschützt werden. Nach wenigen Jahren ist er aber winterhart und verträgt bis ca. – 15 Grad. Die Anforderungen an den Boden sind nicht hoch, er bevorzugt nicht zu arme, mäßig trockene Böden, er kann sich sogar aus Mauerritzen entwickeln.  Ein windgeschützter Standort mit viel Sonne ist perfekt.

Je nach Standort blühen die Bäume von Mitte April bis Juni. Prachtvolle bis zu 40 cm hohe traubenförmige Blütenstände ziehen nicht nur die Blicke auf sich, sondern locken auch die Bienen und Hummeln an. Die einzelnen Blüten sind glockenförmig und haben eine Länge von 5 bis 6 cm. Die Farbpalette reicht von rosa bis blauviolett, innen sind sie gelb gestreift. Den Bienen liefern sie als Bienenweide im Frühjahr und Frühsommer Nahrung. Die Ausbeute an Pollen ist nicht besonders hoch, aber dafür können sich die Honigbienen und andere Insekten am Nektar erfreuen.

Als hochwertiges Nutzholz ein echter Tausendsassa

Das Holz des schnell wachsenden Kaiserbaums hat als Nutzholz sehr interessante Eigenschaften. Da der Blauglockenbaum vor allem im ersten Jahr zu den am schnellsten wachsenden Baumarten gehört, forschen Wissenschaftler seit Jahrzehnten, wie er land- und forstwirtschaftlich genutzt werden kann.

Das Holz ist leicht, aber gleichzeitig sehr stabil. Das wird von Sportlern geschätzt, deshalb werden unter anderem Surfboards, Ski oder Tischtennisschläger daraus hergestellt, es findet aber auch im Bootsbau Verwendung. Außerdem besitzt Paulownia-Holz besondere Klang-Eigenschaften. Man kann es zum Beispiel im Korpus von E-Gitarren verwenden. Optisch ansprechend wird das Holz auch zu schönen Möbeln oder Furnieren verarbeitet.  In Japan wurden traditionelle Kimonoschränke damit geschreinert. Das Holz ist nämlich auch schwer entflammbar, so dass die kostbaren Seiden-Kimonos gut geschützt verwahrt werden konnten. Eine Vielzahl japanischer Wappen weisen auch heute noch stilisierte Blauglockenbäume oder Blüten auf.

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