Sein Name erweckt den Anschein, als würde es sich schlicht um eine besondere Variante unseres allseits bekannten Standard-Getreides handeln. Tatsächlich aber hat der Buchweizen bis auf die namentliche Verwandtschaft rein gar nichts mit dem einfachen Weizen zu tun. Der Buchweizen, der bisweilen auch als „Heidekorn“ bezeichnet wird, gehört wie beispielsweise auch Sauerampfer, zu den sogenannten Knöterichgewächsen.
Für Bienen und andere Insekten ein gedeckter Tisch bis in den Oktober
Buchweizen ist für viele Kleinstlebewesen ein echter Segen. Denn er blüht von den Sommermonaten bis Oktober, also in eine Zeit hinein, in der die Wiesen längst wieder karger werden und kaum mehr Nahrung zur Verfügung stellen. Nicht so Fagopyrum esculentum, so der lateinische Begriff, der in seinen weißen oder rosafarbenen Blüten einen ausgesprochen nährstoffreichen Nektar (bis zu 50% Zuckergehalt) zur Verfügung stellt und auch Pollen-seitig begütert ist.
Der gut 1 Meter hoch wachsende Buchweizen stammt ursprünglich aus Asien und fand den Weg zu uns wohl im Mittelalter. Er galt hierzulande lange als bedeutende Nutzpflanze. Das hatte seine Bewandtnis vor allem darin, dass die Pflanze so gut wie keine Anforderungen an die Bodenqualität stellte. Und so gedieh der Buchweizen auch auf sehr nährstoffarmen Böden, auf denen man nichts anderes nutzbringend kultivieren konnte. Dieser fundamentalen Anspruchslosigkeit steht allerdings eine besondere Temperatur-Empfindlichkeit gegenüber. Frost mag der Buchweizen so gar nicht.
Glutenfrei und eiweißreich
In der modernen Ernährung und vor dem Hintergrund einer offenbar zunehmenden Gluten-Problematik spielt der Buchweizen ernährungsphysiologisch in letzter Zeit wieder eine größere Rolle. Wie etwa auch Quinoa zählt er zu den Pseudogetreiden, was soviel heißt, dass er kein Süßgras ist. Im nutzbaren Anteil seiner in den Blüten reifenden dreieckigen Frucht steckt hochwertiges Eiweiß mit einem für uns sehr günstigen Aminosäure-Profil.
Charakteristisch ist das Fehlen des Getreideklebers Gluten, der für allerlei Diskussionen sorgt und an diversen Gesundheitsstörungen mitbeteiligt ist. Da Gluten aber eben überhaupt keine Rolle spielt, muss auch auf dessen Eigenschaft verzichtet werden – das Kleben bzw. Zusammenhalten beim Backen. Und so lässt sich Buchweizen zwar in gewöhnlichen Teigen verarbeiten, jedoch stets nur anteilig.
Buchweizen enthält überdies das Polyphenol Rutin, das als wertvoller Kräftiger von Gefäßwänden und zur Behandlung von Krampfadern in der alternativen Medizin verwendet wird.
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