Die wirtschaftliche Bedeutung der Honigbienen

fleißge Honigbien für eine enertragreiche Apfelernte und Indikator für eine intakte Natur, Bild bigstock, Foto branexserbia

Wenn man über Nutztiere spricht, so denken die meisten doch zunächst an Rinder, Schweine, Hühner oder Pferde. Dabei gehören die Honigbienen zu den wichtigsten Nutztieren überhaupt, wobei der Honigertrag oder der Gewinn von Bienennebenprodukten wie Wachs, Pollen, Gelee Royale oder Propolis absolut nebensächlich ist. Was unsere Bienen so immens nützlich macht, das ist die unglaubliche Bestäubungsleistung, ohne die es in der Landwirtschaft, auf Obst- und Gemüse-Plantagen oder in Gärten einen verschwindend geringen Ertrag gäbe. Laut Aussage des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit haben französische und deutsche Wissenschaftler im Jahr 2008 erstmals den weltweiten wirtschaftlichen Nutzen durch die Bienenbestäubung bei Agrarpflanzen ermittelt und berechneten ihn rückwirkend für das Jahr 2005: Sie bezifferten ihn weltweit auf über 153 Milliarden Euro!

Gerade wenn es im Frühling überall prächtig blüht, dann tragen die fleißigen Bienen maßgeblich dazu bei, die Ernte gut ausfallen zu lassen. Über drei Viertel aller Kulturpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt. Fehlen die fleißigen Helfer, so gibt es empfindliche Ernteeinbrüche. Forscher der Universität für Bodenkultur in Wien haben sich dem Thema genau angenommen und im Jahr 2012 ein Handbuch zur Bestäubungsleistung der Honigbienen herausgegeben. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Die Wissenschaftler verglichen die Erträge bei Kirschen und Äpfeln, wenn Bienen in der Nähe waren und wenn diese fehlten. Das Ergebnis ist überzeugend: Wenn die Bienen ihre Arbeit tun, dann gibt es fast 70 % mehr Fruchtansätze. Auch sind die Früchte größer und die Fruchtqualität ist hochwertiger. Bei anderen Obstsorten sieht es ähnlich aus. Schauen wir auf den Raps, so zählen die Schoten mit den Bienen zwischen 15 und 30 Samen, ohne die Bienen jedoch nur 1 bis 10 Samen, was natürlich sehr viel wenig Rapsöl bedeutet.

Auch viele Natur- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung der Honigbiene angewiesen, denn ohne diese gäbe es überwiegend keine Samenbildung, wodurch der Fortbestand der Pflanzen gesichert wird. Viele Tiere, auch Klein- und Kleinstlebewesen und Vögel sind auf diese Nahrungsquellen angewiesen. Fehlen die Bienen, so gerät die Balance der Natur in Schieflage, was gravierende Veränderungen der Biodiversität nach sich ziehen könnte. Wenn der empfindliche ökologische Kreislauf gestört ist, hat das sehr schnell Auswirkungen auf die Artenvielfalt, denn die Landschaft würde versteppen und viele Tierarten würden zwangsläufig aussterben, da sie ihrer Nahrungs- und Lebensgrundlage beraubt wären.

Die Honigbienen tragen einen großen Teil zum Gleichgewicht in der Natur bei und sind gleichzeitig Indikator für intakte Natur.

 

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