Im Rahmen des 5. Symposiums der Apitherapie am 7./8. November in Berlin berichtete Dr. Thomas Gloger über Drohnenlarven und Drohnenlarvenextrakt, der auch als Apilarnil bezeichnet wird. Der Chemiker und Freizeitimker beschrieb, dass die eiweißreichen Drohnenlarven sich zum Beispiel gut als Vorspeisenteller eignen würden: gepresst und zu einer Art Rührei verarbeitet oder mit Mehl bestäubt und in Öl ausgebacken. „Naturvölker essen selbstverständlich auch Larven“, führte er aus, „warum auch nicht?“. Im Gegenteil: Larven sind hochwertige Eiweißlieferanten. „Eiweiß ist bekanntlich der Lohn des Jägers“, erinnert er und berichtet von Hühnern, die ganz besonders gut gedeihen, wenn sie sich die Drohnenbrut aus den Waben picken dürfen.
Für den menschlichen Verzehr hatte Gloger nicht nur gefriergetrocknetes Anschauungsmaterial zum Probieren dabei, sondern auch eine ganze Liste von Rezepten: Bienen-Mango-Chutney zum Beispiel, Schokoladenlarven oder Bienenfladen (Chapattis).
Apilarnil = Drohnenlarven
Apilarnil wird aus 7 Tage alten Drohnenzellen hergestellt, sowohl verdeckelte als auch unverdeckelte Zellen werden verarbeitet. Es ist besonders wichtig, dass die Verarbeitung unter sehr strengen hygienischen Voraussetzungen erfolgt, weil die Drohnenlarvenbrut sehr empfindlich ist.
Den Inhalt der Drohnenzellen presst man aus. Larven, Honig, Gelée Royale und weitere Inhalte der Zellen wie „Bienenbrot“ ergeben einen Saft mit einem Wassergehalt von 75 Prozent.
Dieser frische Drohnenlarvensaft kann eingefroren und später in Cocktails oder Honig eingerührt werden. Ein Honigzusatz stabilisiert den Saft, der aufgetaut schnell verbraucht werden sollte.
Interessanter fand der Chemiker jedoch die Lyophilisation, die Gefriertrocknung des Drohnenlarvensaftes. Gefrorener Larvensaft wird unter Hochvakuum gebracht und ihm wird das Wasser entzogen. Resultat ist ein trockenes, körniges Konzentrat, das ein bisschen süßlich schmeckt.
Inhaltsstoffe von Drohnenlarven-Saft
Die Inhaltsstoffe von Drohnenlarvensaft ähneln denen von Gelée Royale, jedoch ist ein hoher Anteil an männlichen Hormonen enthalten. Drohnenlarvensaft besteht im gefriergetrockneten Zustand zum größten Teil aus Proteinen und Aminosäuren (40%), gefolgt von Zucker (25%) und Lipiden (25%). Ein hoher Nährstoffgehalt also, viel zu schade zum Wegwerfen! Mineralstoffe und Spurenelemente wie Calcium, Zink, Eisen und Mangan sind ebenso vorhanden wie Vitamine (A, B1, B2, B3, B6, Beta-Carotin und Vitamin E) und weitere Stoffe: Cholin, Hormone und Stammzellen zum Beispiel. Cholin und Testosteron steuern den Aufbau eines männlichen Organismus, insofern kann Drohnenlarvensaft als Gegenstück zu Gelée Royale angesehen werden. Die antivirale Wirksamkeit der beiden Substanzen ist ähnlich gut.
Gloger berichtet von weiteren Wirkungen: einer Stimmungsaufhellung, verbesserter Körperenergie, Vitalität und Regeneration, Verbesserungen bei Gedächtnis, Hypophyse und Sexualfunktion von Mann und Frau. Sogar der Begriff „biologisches Viagra“ steht im Raum. Der ideale Stoff zur Rekonvaleszenz?
Dosierung und Anwendung
Man kann täglich 1-3g des gefriergetrockneten Larvensafts in Honig, Kraftmischungen oder Cocktails zu sich nehmen. Aber auch der Verzehr von bis zu 20g täglich ist möglich. Gloger spricht von einer kurmäßigen Anwendung, die mindestens einen Monat andauern sollte. Eine Überdosierung ist seiner Vorstellung nach kaum möglich, die Kombination mit weiteren Bienenprodukten wünschenswert.
Foto: Dr. Thomas Gloger (Quelle: Auschra)
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