Die fleißige Biene – eines unserer wichtigsten Nutztiere

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Bild Bigstock, Foto: lightpoet - Bienen sind unverzichtbar für unsere Nutzpflanzen

Obstbäume stehen um diese Jahreszeit bei uns in voller Blüte und verbreiten damit den Duft nach Frühling und Vorfreude auf den Genuss von verschiedenen leckeren Obstsorten. Unterschiedliche Faktoren müssen zusammenkommen, um im Sommer oder Herbst das Obst auch ernten zu können. Zum einen spielen das Wetter und der Standort erhebliche Rollen, zum anderen das Vorhandensein von Bestäubern wie Honigbienen, Wildbienen oder Hummeln. Laut dem Landesverband Bayerischer Imker e.V. hängen rund 85 % der landwirtschaftlichen Erträge im Pflanzen- und Obstanbau von der Bestäubung der Honigbiene ab. Die Honigbiene ist eines der wichtigsten Nutztiere und deren Vorhandensein ein Indikator dafür, dass die Natur intakt ist.

Aufwändige Bestäubung mit der Hand, um Obst zu ernten

Anderswo auf der Welt ist das natürliche Gleichgewicht schon lange gestört. Menschen übernehmen die aufwändige Arbeit, Obstblüten mit der Hand zu bestäuben, sonst würde es mit der Obsternte schlecht aussehen. Schauen wir doch einmal in den Kreis Hanyuan in die zentralchinesische Provinz Sichuan. Als Anfang der 80-iger Jahre eine Agrarreform den Bauern die freie Gestaltung ihres Landes ermöglichte, mussten viele Reisterrassen dem Obstanbau weichen. Im Kreis Hanyuan gab es viele Bauern, die auf den Anbau von Birnen setzten. Der Ertrag ist einfach viel höher als beim Reis. Jede Monokultur ist anfällig für Parasiten. So war es auch bei den Birnbäumen: Birnenlaus, Floh und Rote Spinne breiteten sich rasch aus, was einen steigenden Einsatz von Pestiziden nach sich zog, allerdings erschreckend oft ohne Absprache oder genaue Kenntnisse über die verwendeten Produkte. So ist es nicht verwunderlich, dass Honigbienen und Wildinsekten aus der Region verschwanden, die ungefähr so groß wie das Saarland ist. Zum Schutz der noch verbliebenen Honigbienen wanderten die Imker ab, zumal die hauptsächlich angebauten Birnensorten zwar Pollen, aber keinen Nektar liefern. Es hört sich grotesk an: In einem Blütenmeer hungern die Bienen, so dass sie zusätzlich mit Zucker gefüttert werden müssen! Den Pollen verwenden sie zur Aufzucht der Brut, aber aus Nektar gewinnen sie den Honig und damit die energievolle Nahrung für sich selbst.

Nur an wenigen Tagen funktioniert die Bestäubung

Die Handbestäubung ist in China zum Beispiel für Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Kiwi oder Pflaumen nichts Ungewöhnliches. Von etwas früher blühenden Bäumen werden die Pollen zum genau richtigen Zeitpunkt manuell geerntet und getrocknet. Dann muss der passende Moment abgewartet werden, um die Obstblüten mit Hilfe von Federn oder anderen Hilfsmitteln einzeln zu bestäuben. Dazu klettern die Menschen auf Leitern und nehmen sich jede einzelne Blüte vor. Das ist nicht ungefährlich, oft passieren Unfälle dabei. In nur wenigen Tagen muss die manuelle Bestäubung abgeschlossen sein, denn nur in einem kurzen Zeitfenster in einem bestimmten Blütestadium funktioniert das. Die ganze Familie hilft zusammen und wird oft noch von Tagelöhnern unterstützt, die speziell in die Region kommen, um für kurze Zeit Arbeit zu finden.

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