Die Haselnuss: Willkommener Pollenlieferant für die Bienen im Frühjahr

Haselnuss, Pollen
Haselnuss, ein wichtiger Pollenlieferant im Frühjahr

Die gemeine oder gewöhnliche Haselnuss (Corylus avellana) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse. Als kleiner Baum oder Strauch wird sie bis zu 6 Meter hoch und ist in Europa und Westasien heimisch. Sie ist sehr anspruchslos und anpassungsfähig. Bis in Höhenlagen von 1800 Meter kann sie vorkommen. Sie gehört im Frühjahr zu den ersten Pflanzen, die den Bienen Pollen liefern, die als Eiweißquelle für die Aufzucht der Brut so wichtig sind. Sie liefert keinen Nektar und ist deshalb für den Honigertrag unbedeutend. Je nach Witterung und Region werden die Sträucher bereits im März bis April von den Bienen angeflogen. Im ganz milden Winter 2013 / 2014 waren sogar bereits in der zweiten Februarwoche die ersten Bienen an dieser Futterquelle zu beobachten.

Auf ein und derselben Pflanze trägt die Haselnusspflanze sowohl männliche als auch weibliche Blütenstände. Die männlichen Blüten sind die 4 bis 8 Zentimeter langen hängenden Kätzchen, die über und über mit gelben bis gelbbraunen Pollen besetzt sind. Sie sind sehr auffällig. Die weiblichen Blüten sind dagegen sehr unscheinbar. Ähnlich einer Knospe sitzen sie direkt an den Zweigen; eine kleine rote Narbe hängt heraus. Die Blüte selbst misst im Durchmesser nur ca. 1 Millimeter. Die weibliche Blüte ist für die Biene uninteressant.

Die Haselnuss ist ein reiner Windbestäuber. Das bedeutet, dass sie die Bienen oder andere Insekten nicht für die Bestäubung braucht. Die Beziehung ist also sehr einseitig, nur die Bienen brauchen die Pflanze. Die Natur meint es aber sehr gut mit dieser Pflanzenart, denn Pollen ist im Überfluss vorhanden. Wenn sie in Blüte steht, dann genügt ein Windhauch, um eine gelbliche Wolke freizusetzen. Des einen Freud, des anderen Leid: Für Pollenallergiker kann die Blütezeit der Haselnuss eine leidvolle Prüfung sein.

Die Früchte reifen im September bis Oktober heran. Die Eichhörnchen, die übrigens nur wenige Sekunden benötigen, um die harte Schale der Haselnuss zu knacken, freuen sich darüber und legen ihren Wintervorrat an. Da sie viele ihrer versteckten Nüsse nicht mehr finden, entwickeln sich daraus die Sträucher auch an ungewöhnlichen Orten.

 

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