… dann legen manche Imker großen Wert darauf, schnellstens den ersten Honig zu schleudern. Ein hoher Anteil an Himbeer-Nektar im Blütenhonig hat meist zur Folge, dass der Honig relativ schnell kristallisiert und innerhalb weniger Tage oder Wochen hart wird. Vielleicht können die Imker es aber einfach auch nicht abwarten, den ersten Honig des Jahres wie flüssiges Gold durch das Doppelsieb rinnen zu sehen. Wenn Honig kristallisiert, ist das ein Zeichen davon, dass dieser nicht wärmebehandelt wurde und die wertvollen wärmeempfindlichen Enzyme noch vorhanden sind. Kristallisierten Honig kann man im Wasserbad bis max. 40 Grad wieder verflüssigen, so dass er wieder gut streichfähig ist.
Die Himbeere ist ein Pionier
Die wilde Himbeere tritt auf Kahlflächen, Waldlichtungen oder auf Böschungen häufig als Pionierpflanze auf. Das heißt, sie ist eine der ersten Pflanzen, die sich auf neu entstandenem Gelände (zum Beispiel bei gerodeten Flächen oder aufgrund von Sturmschäden) ansiedelt und sich im Laufe der Zeit weiter ausdehnt. Das Gestrüpp kann bis zu zwei Meter hoch und fast undurchdringlich werden. Himbeeren bevorzugen kali- und nitratreiche Böden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Gerne mögen sie auch Waldränder mit hoher Luftfeuchtigkeit und kühlere Sommertemperaturen. Die Himbeere gehört zu den Rosengewächsen, woran die zarten Dornen ein wenig erinnern. Sie tragen kleine weiße Blüten, die sehr gerne von den Bienen besucht werden. Die Blütezeit ist – je nach Standort – zwischen Mai und August. Entsprechend spät kann auch die Himbeerernte sein.
Hoher Zuckergehalt im Nektar lockt die Bienen an
Der Zuckergehalt des Nektars schwankt naturgemäß bei jeder Blüte bzw. bei jeder Pflanzenart. Bei den Himbeeren schwankt der Zuckergehalt allerdings extrem stark. Dieser kann zwischen ca. 20 und ca. 70 Prozent liegen. Je höher der Zuckergehalt, umso attraktiver sind die Blüten für die Honigbienen, und umso höher kann der Honigertrag ausfallen. Einen ähnlich hohen Zuckergehalt im Nektar kann es zum Beispiel bei den Blüten der Apfelbäume, beim Rotklee, dem Wiesenstorchschnabel, bei Speisezwiebeln, der Ross-Kastanie, beim Ackersenf, dem Bohnenkraut oder der Salweide geben.
Nektaruntersuchungen und theoretischer Honigertrag
Die Untersuchung des Nektars ist ein schwieriges Unterfangen. Mit winzigen Kapillarröhrchen werden kleinste Nektarmengen durch Absaugen gewonnen, Tröpfchen für Tröpfchen. Um zwischen einzelnen Pflanzenarten einen theoretischen Vergleich ziehen zu können, wird manchmal der theoretische Honigertrag je Hektar errechnet. Da gibt es jedoch Faktoren, die sich nicht wirklich berechnen lassen, selbst wenn man die durchschnittliche Blütenanzahl je Pflanze, die Anzahl der Pflanzen je Flächeneinheit und die durchschnittliche Blühdauer zugrunde legt. Die Erreichbarkeit des Nektars für die Bienen ist für den Ertrag ebenfalls wichtig. Manche Blüten wie zum Beispiel die Sonnenblume oder die Ringelblume bieten für die Honigbienen geradezu ideale Landeplätze, bei manchen Blüten müssen sie kopfstehen, um an die begehrte Nahrung zu gelangen. Selbstverständlich spielen beim Honigertrag die Wetterbedingungen eine erhebliche Rolle. Da können die Wissenschaftler aus aller Welt theoretisch genau ausrechnen, wie viel Honig geerntet werden kann, aber wenn es regnet, stürmt oder eine längere Kälteperiode eintritt, dann sieht es in der Praxis ganz anders aus als in der Theorie.
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