Ausdauernd und zäh ist der Huflattich (Tussilago farfara), der bereits sehr früh im Frühling leuchtend gelb und gruppenweise blüht, oft schon während noch Schnee liegt. Erst nach dem Verblühen erscheinen die herz- bis hufförmigen Blätter, die ihm den Namen gegeben haben. Manchmal wird er mit dem Löwenzahn verwechselt, aber beim genauen Hinschauen erkennt man viele Unterschiede bei den Blütenständen und den Blättern. Der Huflattich gehört zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und hat viele weitere Namen wie zum Beispiel Breit-, Brust- oder Eselslattich, Ackerlatsche, Esels- oder Rosshuf, Hufblatt oder Fohlenfuß. Er ist in ganz Europa, West- und Nordasien und Nordafrika heimisch und auch weit verbreitet, da er sehr anspruchslos ist. Gerne wächst er an Böschungen, auf Brachflächen an Ufern, Wegen und Dämmen. Er schätzt kalkhaltigen, humusarmen und feuchten Boden. Die Wuchshöhe erreicht 10 bis 30 Zentimeter, die unterirdischen Wurzeln durchaus bis zu zwei Meter.
Für die Honigbienen ist sowohl das frühe Nektarangebot als auch der Pollen als Nahrungsquelle sehr interessant und beliebt. Als gute Bienenweide lockt er bereits im März und April die Bienen an. Die Farbe der Pollenhöschen ist rotgelb. Die Blüten duften leicht nach Honig.
Eine Heilpflanze der Antike wird in der Naturheilkunde wieder entdeckt
Im Jahr 1994 war der Huflattich in Deutschland die Heilpflanze des Jahres, womit die Bedeutung in der Naturheilkunde gewürdigt wurde. In der Antike wurde die Pflanze oft von bekannten Autoritäten erwähnt. Merkwürdigerweise finden sich jedoch im Mittelalter wenige Hinweise auf Huflattich. Die berühmte Kräuterkundige Hildegard von Bingen ist hier eine erwähnenswerte Ausnahme. Sie beschreibt den Huflattich ausführlich und empfiehlt ihn bei Hautentzündungen und geschwächter Leber. In der heutigen Naturheilkunde werden die Blätter von Huflattich bei Erkrankungen der Atmungsorgane wie zum Beispiel bei Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit oder Erkältungen empfohlen. Bei innerlicher Anwendung ist jedoch Vorsicht geboten. Der wild gesammelte Huflattich enthält auch sogenannte Pyrrolizidinalkaloide, die die Leber schädigen können. Für die Naturheilkunde gibt es inzwischen speziell gezüchtete Sorten, die frei von diesen Substanzen sind, trotzdem sollte diese Heilpflanze nie ohne ärztlichen oder naturärztlichen Rat verwendet werden.
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