Auch Imker gingen für eine Agrarwende auf die Straße

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Wir haben es satt, demo berlin

Berlin, 17.01.2015 Nach Veranstalterangaben waren rund 50.000 Menschen auf der Straße, um den Stopp von Tierfabriken, Gentechnik und TTIP zu fordern. Neben Verbrauchern und Bauern waren auffällig viele Menschen in Imkerkleidung unterwegs.

Gefordert wurde von der Bundesregierung u.a. eine klare Absage an das europäisch-nordamerikanische Handelsabkommen TTIP und ein wirksamer gesetzlicher Schutz vor Gentechnik.

Verbraucher, Bauern, Imker – gemeinsam machen wir uns stark für gesunde Lebensmittel, regionale Produkte, tiergerechte Haltung, Förderung der Artenvielfalt“ war auf einem Plakat zu lesen. Auf einem anderen stand „0,0% GVO enthält dieses wertvolle Naturprodukt“, wobei Eingeweihte sofort wissen, dass es sich bei GVO um die Abkürzung für genveränderte Organismen handelt. Viele Imker waren auch anB4 Anstecker vieler Imker kleinen gelben Ansteckbuttons zu erkennen. Die Aufschrift „B4 = Bienenungefährlich“ mit den rot eingefärbten Buchstaben un vor dem gefährlich mussten sich dagegen viele Nicht-Imker erklären lassen. Gemeint ist die so genannte Bienengefährdungsstufe 4. Die Einteilung gilt für alle chemischen Pflanzenschutzmittel und findet in vier Kategorien statt: von B1 (bienengefährlich) bis hin zu B4 (nicht bienengefährlich). „Von wegen nicht gefährlich“, kommentierte ein älterer Imker mit Imkerhut aufgebracht, „meine Bienenvölker werden immer schwächer“. Mit ihrem Protest zeigten sich viele Imker als ausgesprochen kreativ. „Summ, summ, summ, BASF und Monsanto bringen unsere Bienen um“, hieß es zum Beispiel. Auffällig war auch ein großes Plakat, auf demJungimker zeigen Flagge ein riesiges Rapsfeld zu sehen war, über das gerade ein Trecker Spritzmittel verteilt. Im Vordergrund fliegt eine Biene mit Gasmaske. Titel: „Ist das unsere Zukunft? Euer Gewinn auf unser aller Kosten!“.Wir haben es satt

Manchen Plakaten sah man an, dass sie in liebevoller Handarbeit gebastelt worden waren. „Gift ist tödlich – Neonikotinoide dauerhaft verbieten“ stand zum Beispiel in bunten Buchstaben auf einem großen weißen Baumwolltuch. Viele Imker zeigten auch ganz persönliche Betroffenheit. Einer hatte sich sein ganz persönliches Plakat auf den Rücken seines Overalls geschrieben: „Tatort Landschaft – meine Bienen werden nicht mehr satt“, lautete sein Mahnruf. „Summ mir das Lied vom Tod“ war auf einem T-Shirt zu lesen. Ein anderer Teilnehmer fasste sich noch kürzer und wütender: „Fresst Euer Gift doch Demo Berlinselbst“, formulierte er gut lesbar auf seinem Rücken.

Fotos: Ruth Auschra

Demo berlin

 

 

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