Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Ein paar warme Tage und ein wenig Regen lassen die Welt um uns herum grün und bunt werden. Die allerersten Frühlingsboten wie Schneeglöckchen, Winterling, Märzbecher oder Krokusse, die gerne von den Honigbienen und Hummeln besucht werden, sind schon wieder verblüht. Naturnahes Gärtnern ist angesagt, um in den nächsten Monaten den Bienen und anderen Insekten eine Futterquelle im eigenen Garten anzubieten und diese herbeizulocken. Englischer Rasen mag auf dem Fußballplatz Sinn machen, aber für die Honigbienen und andere Insekten ist er wertlos, weil nichts blüht und er damit auch keinen Nektar oder Pollen als Nahrung liefert.
Wesentlich bienenfreundlicher sind verschiedene Wildkräuterarten und andere Pflanzen, die oft von ganz alleine kommen und meist nicht mehr aus dem Garten verschwinden, da sie sehr anspruchslos sind und sich relativ schnell vermehren. Darunter gibt es Pflanzen, die von vielen als Unkraut bezeichnet werden. Dabei sind sie nicht nur für die Bienen und Insekten interessant, sondern viele Pflanzen sind essbar, haben wertvolle Inhaltsstoffe und werden in der Naturheilpraxis verwendet.
Hier einige Beispiele für den Kräutergarten:
Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum sectio Ruderale): Der leuchtend gelb blühende Löwenzahn, auch Pusteblume genannt, zieht die Honigbienen geradezu magisch an. Sie sind im April und Mai eine wichtige Nahrungsquelle und liefern Pollen und Nektar. Junge Blätter können für Salat, Green Smoothies, Quiches oder als Spinat-Ersatz verwendet werden.
Veilchen (Viola): Besonders beliebt ist das Duftveilchen (Viola odorata) auch bei den Menschen, weil der intensive Wohlgeruch den Frühling mit allen Sinnen erlebbar macht. Im Jahr 2007 war es in Deutschland die Heilpflanze des Jahres. Kandierte Veilchen oder Veilchen-Sorbet sind zarte Köstlichkeiten, für die schon die als Sissi berühmt gewordene Kaiserin Elisabeth von Österreich schwärmte.
Brennnesseln (Urtica): Sie wachsen und wuchern fast überall. Für Honigbienen sind Brennnesseln wenig interessant, aber es gibt ca. 50 Schmetterlingsarten, die sie als wichtige Futterpflanze benötigen, darunter Admiral, Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs, der auch Nesselfalter genannt wird. Interessant hierbei, dass die Raupen eine besondere Fresstechnik entwickelt haben, um die Brennhaare zu umgehen. Frische Brennnesseln kann man unter anderem zu Tee aufbrühen, in Grüne Smoothies mixen oder zu Brennnessel-Spinat verarbeiten.
Spitzwegerich (Plantago lanceolata): Der Wegerich hält für die Bienen reichlich Pollen bereit, den sie für die Aufzucht der Brut benötigen. Spitzwegerich ist auch unter dem Namen Lungenkraut bekannt und wird von Naturheilkundlern für viele Anwendungsbereiche geschätzt.
Zugegeben: Ein wenig Mut erfordert es beim ersten Mal schon, Brennnesseln oder Löwenzahn zu essen, aber es lohnt sich, es einfach einmal auszuprobieren.
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