Schwebfliegen – die so-tun-als-ob-Bienen

Schwebfliegen imitieren Biene oder Wespe
Bild Bigstock, Foto: deaddogdodge - Schwebfliegen sind harmloser als sie wirken

Jeder kennt sie, bei nicht wenigen funktioniert der Trick, mit dem die Insekten auch in der Natur punkten – sie werden für wehrhafte Bienen gehalten. Schwebfliegen schwirren in den wärmeren Monaten über Wiesen und Felder, ja es gibt so gut wie keinen Ort in der Natur, an dem sie nicht anzutreffen wären. Die Zweiflügler (Diptera) beherrschen dabei eine Eigentümlichkeit, die sie von den allermeisten anderen Insekten erkennbar unterscheidet – das exakte Verharren an einem Fleck in der Luft, während die Supermotoren des Fliegenkörpers bis zu 300 Flügel-Bewegungen pro Minute realisieren.
Schwebefliegen sind äußerst vielgestaltig. Ihre Erscheinungsbilder imitieren in einer Art natürlicher Maskerade meist erheblich gefährlichere Insekten, wie zum Beispiel Wespen oder eben Bienen. Grund für dieses Mimikry dürfte ziemlich sicher vor allem die eigene Harmlosigkeit sein. Man schmückt sich also mit fremden Federn, um Eindruck auf der Wiese zu machen und nicht so einfach Opfer der zahlreichen Fressfeinde zu werden. Zu denen nicht nur Vögel, sondern auch Libellen, Spinnen und viele andere größere Insekten gehören.

Schwebfliegen sind fast überall heimisch

Die zu den echten Fliegen gehörenden „Schwirrfliegen“ sind eine riesige Familie von mehreren tausend Varianten, die fast über den ganzen Planeten verstreut sind. Die meisten besitzen einen verhältnismäßig kurzen Rüssel, was sie bei der Nahrungsauswahl ein wenig einschränkt. Wie Bienen ernähren sie sich von Nektar und Pollen und sind als Bestäuber auch von ökologischer Relevanz.
Bei weitem nicht jede Schwebfliege mimt mit einer charakteristischen segmentalen Bänderung am Hinterleib die Biene. Oft sind auch Hummel oder Wespe Vorbild, nicht selten ist der Körper auch einfarbig grau oder schwarz.

Ein buntes Larvenleben

So sehr sie sich in ihrem Imago-Leben ähneln, das Larvenstadium variiert von Art zu Art doch enorm. Während manche Larve ihr jugendliches Dasein in brackigen Gewässern fristet, durchleben andere dieses Stadium in den Blüten von Blume oder Baum. Wieder andere wachsen in Hummelnestern auf, was für jene kein Glücksfall ist, da dadurch schlussendlich die komplette Brut vernichtet werden kann.

Dieses gleichförmige Schweben sieht zwar denkbar elegant und leicht aus, es ist für das Insekt allerdings mit einem immensen Energieverbrauch verbunden. Als Stabilisator fungieren neben dem hochfrequenten Flügelschlag die sogenannten Schwingkölbchen, die sich evolutionstechnisch aus den Hinterflügeln entwickelt haben.
Übrigens ist beispielsweise die Winterschwebfliege auch in den letzten Monaten des Jahres unterwegs. An milderen, sonnigen Tagen kann man sie bisweilen sogar im Winter beobachten.

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