Was ist Melizitose-Honig?

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Wo findet sich die Ursache für melizitose Honig?

Was ist Melizitose-Honig?

Der Melizitose-Honig verursacht bei den Imkern Sorgenfalten, er ist nicht gerne gesehen. Melizitose ist ein Dreifachzucker, der im Honigtau vorkommt und der von den Bienen aufgenommen wird. Vereinfacht erklärt besteht Melizitose aus zwei Molekülen Glucose und einem Molekül Fructose. Wenn der Anteil von 10 – 12 Prozent überschritten wird, kann der Honig nicht mehr geschleudert werden.

Wenn die Waldtracht einsetzt, also die Bienen das zuckerhaltige Ausscheidungsprodukt verschiedener Blattläuse eintragen, kann es zur vermehrten Bildung von Melizitose-Honig kommen. Verschiedene Lausarten scheiden unterschiedlichen viel Melizitose mit aus, wobei der höchste Anteil an Melizitose mit 50 % bei der Großen Schwarzen Fichtenrindenlaus (Cinara piceae) nachgewiesen wurde.

Meistens kann der Imker eine hohe tägliche Zunahme an der Stockwaage messen, bis zu drei Kilogramm oder noch mehr pro Tag sind nichts Ungewöhnliches bei der Waldtracht. Die Bienen tragen also fleißig den Rohstoff in den Honigraum ein, der dann innerhalb kürzester Zeit bereits in der Wabe auskristallisiert, manchmal schon nach drei Tagen vor der Verdeckelung. Melizitose wird so hart, dass man diesen auch als Zement-Honig bezeichnet. Er kann nicht geschleudert werden. Er sollte auch nicht als Winterfutter verwendet werden, denn die Bienen tragen im Winter kein Wasser ein, mit dem sie diesen Honig wieder verflüssigen könnten. Am besten hebt man die Waben über den Winter in leeren Zargen auf, um sie im Frühjahr in warmes Wasser zu tauchen und in die unteren Bruträume einzusetzen. Jetzt können die Bienen diese Waben leer räumen. Dabei vermischen sie den Melizitose-Honig mit neuer Tracht und tragen die Mischung in den Honigraum um. Der Anteil von Melizitose ist damit unter der kritischen Grenze und bleibt flüssig. Darüber freut sich auch der Imker wieder.

Den Namen verdankt Melizitose einem französischen Chemiker, der vor über einhundert Jahren den Dreifachzucker im Honigtau von Lärchen entdeckt hat, Lärche heißt auf Französisch „le mélèze“. Die Namensgebung hat bei der Imkerschaft zu einem Missverständnis geführt: Man ging lange Zeit davon aus, dass ausschließlich die Honigtauerzeuger der Lärche für den Zementhonig verantwortlich sind. Das war jedoch eine falsche Annahme. Auch auf anderen Nadelbäumen (z. B. Fichten und Tannen) leben Honigtauerzeuger, die als Ausscheidungsprodukt Melizitose produzieren.

 

 

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