Wasserstoffperoxid, ein wichtiger Stoff im Honig

Honig und Wasserstoffperoxid
Wasserstoffperoxid im Honig unterstützt die kosmetische Wirkung

Wasserstoffperoxid – wichtiger Inhaltsstoff von Honig

Honig hilft dabei, Wunden zu heilen, weil er Wasserstoffperoxid enthält. Darüber haben wir hier mehrfach berichtet, zum Beispiel https://propolis-honig.de/honig-hausarztpraxis-apitherapie-winter/ oder https://propolis-honig.de/ulkus-crusis-behandlung-naturheilmedizin/.

Eine gute Sache also! Andererseits gibt es Menschen, die sich Sorgen machen, wenn sie von Wasserstoffperoxid im Honig lesen. War das nicht diese Chemie, mit der man sich die Haare blondiert oder die man als Desinfektionsmittel einsetzt? Stimmt, daher kennen wir Wasserstoffperoxid. Sorgen müssen wir uns trotzdem nicht machen. Honig wirkt ganz anders als Wasserstoffperoxid aus der Chemiefabrik, viel sanfter nämlich!

Wie kommt Wasserstoffperoxid in den Honig?

Im Honig wird Wasserstoffperoxid kontinuierlich gebildet, und zwar aus Zucker und dem Enzym Glucose-Oxidase, das aus dem Bienenspeichel stammt. Weil die Substanz dauernd neu gebildet wird, reichen auch schon kleine Mengen für eine leichte Wirkung aus. Immerhin genug, um Wundbakterien zu töten oder Haare aufzuhellen. Gleichzeitig schonen diese niedrigen Konzentrationen die Hautzellen ([i]).

Ein weiterer Vorteil von Wasserstoffperoxid aus Honig besteht darin, dass er natürlicherweise gemeinsam mit vielen anderen gesunden Honig-Inhaltsstoffen wirkt: Proteine und Aminosäuren, Vitamine, Enzyme, Mineralien und viele weitere Bestandteile machen die Wirkungen des Honigs aus. Wasserstoffperoxid ist hier nur ein kleiner Bestandteil, Honig wirkt in seiner Ganzheitlichkeit. Und wir können uns in diesem Fall ruhig auf die Erfahrungen unserer Vorfahren verlassen!

Als Kosmetikum schon lange geschätzt

Schon in frühen Zivilisationen wurde Honig als Kosmetikum geschätzt. Heute gibt es diverse Aufzeichnungen zum Einsatz von Honig bei Hautproblemen ([ii]). In der Kosmetik wird Honig gerne eingesetzt, weil er Feuchtigkeit spendet, die Haut weich macht und beruhigt. Er hält die Haut jugendlich und verzögert die Faltenbildung, reguliert den pH-Wert und verhindert Infektionen.

Die unterschiedlichsten Kosmetika können auf Honig-Basis hergestellt werden, von Lippenpflege über Reinigungsmilch, Feuchtigkeitscremes und Aftersun-Produkten bis hin zu Haarpflegemitteln wie Shampoos und Conditioner. Allerdings sollte man sich von dem Duft nach Honig oder dem Namen nicht täuschen lassen. Die eingesetzten Mengen in Kosmetika sind sehr unterschiedlich. Und manchmal duftet leider nur ein künstlich hergestelltes Honig-Aroma.

Auch bei Hautkrankheiten hilft Honig

Honig wird nicht nur zur Pflege von gesundem Haar und gesunder Haut eingesetzt. Auch Hautärzte haben über Therapie-Erfahrungen mit Honig berichtet, etwa bei schuppenden Hautkrankheiten wie Seborrhoe, Windeldermatitis oder Schuppenflechte (Psoriasis). In einer Studie ([iii]) wurde untersucht, ob naturbelassener Honig gegen Schuppen wirkt. Es nahmen 30 Patienten mit chronischer seborrhoischer Dermatitis teil. Von dem Schuppen-Ekzem waren Kopfhaut, Gesicht oder Brust betroffen. Die Teilnehmer litten konkret unter Krustenbildung, Juckreiz und Haarausfall. Als Therapie rieben sie jeden zweiten Tag die betroffenen Stellen sanft mit einer Honiglösung (90% Honig verdünnt in warmem Wasser) ein. Nach 3 Stunden wurde der Honig mit warmem Wasser wieder abgespült. Das Resultat waren deutliche Verbesserungen der Symptome.

Eine Laborstudie zeigt sogar, dass ein Honigbestandteil den Haarausfall bei Chemotherapie-Patienten vermindern könnte ([iv]). Honig enthält Kaffeesäure, ein Polyphenol, das gesunde Zellen vor den schädigenden Wirkungen der Chemotherapie mit Cisplatin schützte.

 

[i] Speth A: Honig – mehr als nur Süßkram, sondern wirksames Bakterizid. Ärzte Zeitung online, 2.10.2008. http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/atemwegskrankheiten/article/514406/honig-nur-suesskram-sondern-wirksames-bakterizid.html Letzter Abruf 2.12.16

[ii] Burlando B, Cornara L: Honey in dermatology and skin care: a review. J Cosmet Dermatol. 2013 Dec;12(4):306-13. doi: 10.1111/jocd.12058.

[iii] Al-Waili NS: Therapeutic and prophylactic effects of crude honey on chronic seborrheic dermatitis and dandruff. Eur J Med Res. 2001 Jul 30; 6 (7): 306-8.

[iv] Choi J et al.: Effects of caffeic acid on cisplatin-induced hair cell damage in HEI-OC1 auditory cells. Int J Pediatr Otorhinolaryngol. 2014 Dec; 78 (12): 2198-204. doi: 10.1016/j.ijporl.2014.10.013. Epub 2014 Oct 23.

Speth A: Honig – mehr als nur Süßkram, sondern wirksames Bakterizid. Ärzte Zeitung online, 2.10.2008. http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/atemwegskrankheiten/article/514406/honig-nur-suesskram-sondern-wirksames-bakterizid.html Letzter Abruf 2.12.16

[1] Burlando B, Cornara L: Honey in dermatology and skin care: a review. J Cosmet Dermatol. 2013 Dec;12(4):306-13. doi: 10.1111/jocd.12058.

[1] Al-Waili NS: Therapeutic and prophylactic effects of crude honey on chronic seborrheic dermatitis and dandruff. Eur J Med Res. 2001 Jul 30; 6 (7): 306-8.

[1] Choi J et al.: Effects of caffeic acid on cisplatin-induced hair cell damage in HEI-OC1 auditory cells. Int J Pediatr Otorhinolaryngol. 2014 Dec; 78 (12): 2198-204. doi: 10.1016/j.ijporl.2014.10.013. Epub 2014 Oct 23.

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