Apitherapie ist uralt
Seit 6.000 Jahren wird Honig nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch seiner großen Heilwirkung wegen geschätzt – und das über alle Grenzen der Kulturen hinweg. Uralte Höhlenmalereien zeigen, dass die Steinzeitmenschen die Bienenprodukte kannten und schätzten. Auch Propolis wird nicht erst von modernen Apitherapeuten benutzt. Anfangs waren es wohl zufällige Beobachtungen an Bienenstöcken, die sich die Menschen nicht erklären konnten: Wenn Bienen kleine Nagetiere töten, die in den Bienenstock eindringen, verwesten deren Körper nicht. Dieser Vorgang würde normalerweise das ganze Bienenvolk gefährden. Gelehrte im alten Ägypter beobachteten die Bienen, zogen ihre Schlüsse und setzten ebenso wie diese Propolis ein, um Tote einzubalsamieren.

Auf der ganzen Welt war die Heilkraft von Propolis bekannt, zum Beispiel auch bei den Inkas, die es als Medizin gegen eitrige Wunden kannten. In Europa wurde der Bienenkitt ebenfalls erfolgreich zur Wundbehandlung benutzt, besonders in Kriegszeiten war der Bedarf groß. Die römischen Kriegsherren wussten Propolis angeblich ebenso zu schätzen wie später die Feldärzte der Roten Armee. Der römische Gelehrte Gaius Plinius Secundus (23-79 n.Chr.) soll gesagt haben: „ubi apis ibi salus“ – wo Bienen sind, da ist Gesundheit“.

In den westlichen Industrieländern beendete die Entdeckung der synthetischen Antibiotika die Verwendung von Propolis. Mitte der 60 er Jahre erwachte jedoch das wissenschaftliche Interesse an Propolis in Europa. Der französische Professor Remy forschte beispielsweise über Pollen, Gelee royale und Propolis. Der dänische Wissenschaftler K. Lund Aagaard gilt als moderner Propolis-Pionier. Er war international aktiv, um die Forschung mit Propolis zu koordinieren. Seine Qualitätsmaßstäbe, sein Anspruch an hoch gereinigte Propolis–Präparate sind heute noch wertvoll. Er patentierte ein Verfahren zur Herstellung hoch gereinigten Propolis. Dazu mischte er Propolis aus unterschiedlichen Regionen, um im Durchschnitt eine ausreichende Flavonoidkonzentration sicherzustellen. Aber ist es wirklich die Flavonoidkonzentration, die eine Wirkung sicherstellt? Weitere Forschungsarbeiten können diese Frage hoffentlich klären.

Ob solche notwendigen Studien allerdings in Deutschland oder Europa durchgeführt werden, erscheint fraglich. In Asien, Südamerika oder arabischen Staaten sind die wissenschaftlichen Aktivitäten rund um die Apitherapie ausgeprägter.

So konnte man in der „Welt“ (Ausgabe vom 27.8.2013) lesen, dass viele Menschen in China Bienengift direkt aus dem Stachel als Heilmittel betrachten. „Alleine in der Klinik von Wang Menglin in einem Vorort von Peking unterzogen sich bisher mehr als 27.000 Menschen der schmerzhaften Therapie“, heißt es da. Bienengift spielt im chinesischen Gesundheitswesen eine wichtige Rolle. Angeblich wurden 2012 Waren im Wert von umgerechnet 63 Milliarden Euro aus Bienengift produziert. Das wäre fast ein Drittel der gesamten Medizinproduktion Chinas! Unglaubliche Zahlen – und doch nimmt die westliche Medizin diese Anwendungen nicht besonders ernst – bisher…

 

Ein Höhlenfoto gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Honig#mediaviewer/File:Cueva_arana.svg

 

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