Um das von den Bienen produzierte Propolis zu ernten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Von den Imkern am meisten genutzt ist das sogenannte Propolisgitter. Mit ihm erspart man sich das aufwändige, manuelle Entfernen des Propolis aus den Ritzen des Bienenstocks. Es wird auf den oberen Bereich des Brutraums aufgelegt. Die Bienen folgen daraufhin ihrem natürlichen Drang und überziehen den Fremdkörper mit Propolis, um den Bienenstock zu schützen. Ist dies geschehen, werden die Gitter wieder entnommen und tiefgekühlt. Durch die Kälte wird das Propolis spröde und lässt sich so einfach ablösen. Besonders effektiv ist diese Methode ab dem September, da die Bienen sich im nasskalten Herbst beim herannahenden Winter besonders um den Schutz des Baus und den Erhalt des warmen Klimas in ihm sorgen. Dass in den kalten Monaten weniger Tiere den Bienenstock bevölkern und damit das Aufrechterhalten der Temperaturen schwieriger wird, spielt dabei auch eine Rolle.
Propolis kann nur von Bienen hergestellt werden. Die natürliche Herkunft des Kittharzes ist aus ökologischer und gesundheitlicher Sicht selbstverständlich sehr positiv zu bewerten. Da die Natur jedoch selten „klinisch rein“ ist, muss beispielsweise darauf geachtet werden, dass das Propolis nicht durch Holzsplitter, organische Überbleibsel wie Bienenteile oder dem Innenleben des Bienenstocks verunreinigt ist. Zur weiteren Verarbeitung wird die gefrorene Propolismasse pulverisiert. Zu diesem Pulver wird 70 – 75% Alkohol gegeben, woraufhin das Gemisch ungefähr drei Wochen lang dunkel und kühl gelagert wird. Wichtig ist, dass es mehrmals am Tag geschüttelt wird, bis sich das Propolis vollständig im Alkohol löst. Ist dies geschehen, wird die Flüssigkeit zur weiteren Reinigung und Veredelung filtriert.
Erhältlich ist Propolis in verschiedenen Formen. Relativ selten gibt es das Rohpropolis, also die unbearbeiteten Brocken direkt aus dem Bienenstock, zu kaufen. In pulverisierter Form wird Propolis als reines Pulver oder verpackt in Kapseln angeboten. Propolis-Tinktur oder -Mundwasser basiert wiederum auf dem Alkohol-Propolis-Mix der nächsten Verarbeitungsstufe. Propolis-Tinktur wird in der Regel verdünnt konsumiert. Wasser, Tee oder Milch eignen sich dazu. Äußerlich angewendet werden kann sie in ebenfalls verdünnter Form als Pinselung, Spülung, in Kompressen und Umschlägen, beim Baden oder Waschlösung. Zur intensiveren Anwendung auf begrenzten Problemstellen eignet sich die unverdünnte Tinktur.
Zudem gibt es Pastillen, Kaugranulate, Salben und Cremes, die Propolis enthalten. Letztere werden mit Propolis-Extrakt hergestellt, welcher nur noch sehr wenig Wasser enthält, und zähflüssig sowie klebrig ist. Man kann ihn übrigens auch selbst daheim herstellen. Dazu muss man lediglich Propolis-Tinktur in einem offenen Behältnis an einen warmen Platz stellen. Dadurch verdunstet der Alkohol und zurück bleibt der Propolis-Extrakt.
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