Der Begriff „Propolis“ kommt aus dem Griechischen und kann mit „vor der Stadt“, aber auch „Schutz der Stadt“ übersetzt werden. Vor dem Stock an den Fluglöchern eines Bienenvolkes befindet sich dann auch schon eine hauchdünne Schicht des klebrigen Materials, auch Bienenharz, Kittharz oder Bienenleim genannt. Es ist sozusagen die Begrüßung oder eine Art Desinfektionsteppich, mit dem die zurückkehrenden Bienen als erstes in Berührung kommen. Keimen, Bakterien oder Viren wird der Zutritt ins Bienenvolk verwehrt.

Auch im Inneren der Bienenbeute findet sich überall Propolis. Die Waben werden mit einer Schutzschicht überzogen, aber auch Ritzen werden damit verklebt, um Zugluft zu vermeiden. In der Hochsaison, also im Frühling bis zur Sommersonnwende, leben in einem Volk auf engstem Raum 50.000 bis 60.000 Insekten zusammen. Das feucht-warme Klima und Temperaturen um die 35 °C bieten ideale Voraussetzungen für Bakterien, Keime, Schimmelpilze oder andere Mikroorganismen, die sich ohne Propolis ungehemmt entwickeln würden.

Hauptsächlich im Herbst machen sich die Propolissammlerinnen auf den Weg, um aus Blütenknospen (zum Beispiel der Pappeln, Weiden, Espen oder Rosskastanien) die wertvollen balsamischen Bestandteile zusammenzutragen. Die Knospenharze werden durch Kauen und Einspeicheln dann zu Propolis weiterverarbeitet und als feinste Schicht abgelagert.

Die Anwendungsbereiche sind sehr vielfältig und haben lange Tradition. Bereits die alten Ägypter verwendeten Propolis, um ihre Mumien einzubalsamieren und über Tausende Jahre zu konservieren. Antike Ärzte nahmen es für die Wundheilung und als Antibiotikum, lange bevor das Penizillin erfunden wurde. Der berühmte Arzt Hippokrates verwies auf die Wirkung von Propolis bei Geschwüren des Magen-Darmtraktes oder der Haut.

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