Bienenpaten gesucht und gefunden

Bienenpatenschaft
Bienenhof Keil bietet Bienenpatenschaften an

Am Rand des Steigerwaldes, im Weinparadies Franken, liegt der Bienenhof Keil. „Der Bien“ lebt hier seit knapp zehn Jahren. Gestartet haben Sabine und Roland Keil damals mit drei Völkern, inzwischen sind es etwa 80. Vor kurzem haben die beiden Imker die Prüfung zum Tierwirt, Fachrichtung Imkerei, abgelegt. Ackerbau und Weinberge sind ihr landwirtschaftlicher Schwerpunkt, noch sind die Bienen eine Form von Hobby oder Nebenerwerb.
Noch relativ neu sind die Bienenpatenschaften, die vom Bienenhof Keil angeboten werden. „Entstanden ist dieses Angebot eigentlich durch Zufall“, erzählt Sabine Keil. Eine Frau wollte ihrem Freund eine Bienenpatenschaft schenken, fragte also aktiv nach und die beiden Imker fanden die Idee spontan gut. Sie überlegten, was zu einer Bienenpatenschaft alles dazu gehört: Man informiert die Bienenpaten mehrmals im Jahr per E-Mail über den Stand der Dinge und lädt sie auf den Hof ein, um über aktuelle Arbeitsschritte zu berichten. Die typischen Arbeiten rund um den Bienenstock werden vorgestellt, die Königinnenzucht, Ablegerpflege und natürlich die Honigernte. Jeder Bienenpate erhält für seinen Jahresbeitrag außerdem ein Dutzend Gläser Honig.
„Die Nachfrage nach solchen Patenschaften ist überraschend hoch“, berichtet die Imkerin und beschreibt die Motivation der Bienenpaten. Da schenkt die Enkelin dem Opa eine Patenschaft und berichtet ihm, der weit entfernt lebt, was in „seinem“ Volk los ist. Eltern haben Interesse daran, gemeinsam mit den Kindern etwas über die Natur allgemein und die Bienenvölker ganz besonders zu lernen. Wie das mit dem Honig funktioniert, das möchten alle Bienenpaten begreifen. Und viele wollen vielleicht auch selbst ein Stück weit zum Überleben der Bienen beitragen. „Wir werden zum Beispiel oft gefragt, was man im eigenen Garten für die Bienen anpflanzen kann“, erwähnt Sabine Keil. Sie freut sich ganz offensichtlich über die Fragen der Bienenpaten.
Zu Weihnachten steigt die Nachfrage nach Honig und Patenschaften. Bienenfreunde verschenken gerne Patenschaften, während die Paten ihren Freunden natürlich das eine oder andere Glas Honig schenken. Deshalb rechnet sich das Modell für die Imker wohl recht gut. Ihre eigentliche Motivation geht aber über betriebswirtschaftliche Überlegungen hinaus. Durch eine Bienenpatenschaft kann man den Kindern und Erwachsenen die Imkerei nahe bringen. Themen wie Umweltschutz, Natur und Gesundheit ergeben sich da fast schon nebenbei. Im Gespräch wird klar: Bienenpatenschaften können den Paten und den Imkern Spaß machen!
Das Interview führte Ruth Auschra für propolis-honig.de

Bild: Marilyn Gould, Dreamstime

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