Propolis, Pollen und Honig für Hunde

Tielheilpraktikerin und Hundephysiotherapeutin setzt Apitherapie ein
Tierheilpraktikerin und Hundephysiotherapeutin Frau Ceglarek arbeitet auch mit Apitherapie

Pollen und Propolis für Hunde
Claudia Ceglarek ist Tierheilpraktikerin und tierärztlich geprüfte Hundephysiotherapeutin. Sie lebt in Kremmen, einem Städtchen in Brandenburg, wo sie Hundebesitzer berät und Hunde behandelt. Ruth Auschra führte für den Blog Propolis-Honig ein Interview mit der Hundefachfrau.

Frau Ceglarek, welche Art von Naturheilverfahren wenden Sie bei Hunden an?
Ceglarek: Zum Beispiel setze ich Bienenprodukte ein, aber ich arbeite auch sehr gerne mit Atemtherapie.

Äh, aber man kann Hunde doch nicht auffordern, tief einzuatmen, oder?
Ceglarek: Nein, das nicht. Aber bei der Atemtherapie nach Middendorf braucht man das auch bei Menschen nicht zu tun. Der Therapeut arbeitet mit dem Atemrhythmus seines Patienten. Diesen Rhythmus nehme ich als Grundlage, wenn ich die Muskeln des Hundes dehne und seine Gelenke beuge. Über dieses Thema hatte ich während meiner Ausbildung eine Facharbeit geschrieben, es hat mich nie mehr losgelassen.

Und die Bienenprodukte?
Ceglarek: Aus dem Bereich der Apitherapie, der Therapie mit Bienenprodukten also, arbeite ich am meisten mit Pollen und mit Propolis. Pollen sind absolut hochwertige Substanzen. Wussten Sie, dass die von den Bienen gesammelten Pollen alles enthalten, was ein Hund an Nährstoffen benötigt? Nur Ballaststoffe sind nicht ausreichend vorhanden. Aber Vitamine, Eiweiße, Mineralien – die Pollen sind ein richtig gutes Nahrungsmittel.

Was erhoffen Sie sich, wenn Sie einem Hund Blütenpollen geben?
Ceglarek: Das kommt natürlich auf die Situation an. Ein Beispiel wäre es, wenn eine Hündin trächtig war, aber nur einen kleinen Wurf von zwei Welpen bekommen hat und dann auch noch beide sterben. In so einem Fall denke ich, dass der Organismus der Hündin gestärkt werden muss. Vielleicht war sie einfach gesundheitlich nicht in der Lage dazu, einen größeren gesunden Wurf auszutragen. Weil Pollen so ein konzentriertes Nahrungsmittel sind, stärken sie das Tier. Eine bessere Gesundheit erhöht die Chance, dass der nächste Wurf gesünder wird. Das ist gerade bei Zuchthündinnen ein wichtiger Grund, zum Tierheilpraktiker zu gehen.

Ok, verstanden. Gibt es weitere typische Anlässe für die Gabe von Blütenpollen?
Ceglarek: Ja, alle Situationen, in denen das Tier Kraft braucht. Die Blütenpollen regen den Zellstoffwechsel an, das heißt sie wirken belebend und vitalisierend. Als unterstützende Behandlung während einer Krebstherapie ist das beispielweise wichtig oder einfach bei alten Hunden. Dann gibt es noch die Situationen, wo ein Hund dauernd Magen-Darm-Probleme hat oder die Leber gestärkt werden muss…

Und wie geben Sie dem Hund die Blütenpollen?
Ceglarek: Das ist einfach, die werden zwischen das Futter gemischt.

Haben Sie besondere Anforderungen, welche Blütenpollen das sein müssen?
Ceglarek: Meiner Erfahrung nach sind Blütenpollen aus der eigenen Region für den Hund am besten, weil der Darm sie wohl am einfachsten aufnehmen kann. Deshalb versuche ich auch, die Pollen hier aus der Region zu beziehen, wo der Hund lebt. Oder wenigstens aus Deutschland! Dann sind es im Idealfall die Pollen von Pflanzen, mit denen der Hund sowieso zu tun hat. Also keine asiatischen Pollen oder so, die das Immunsystem des Hundes nicht kennt. Und sie sollen natürlich nicht verunreinigt sein, sondern eine gute Qualität haben. Auch die Qualität der Verarbeitung spielt eine Rolle. Pollen werden ja getrocknet. Das sollte möglichst schonend und langsam passieren.

Gibt es eigentlich Hunde, die keine Pollen vertragen?
Ceglarek: Einem Hund, der allergisch auf Pollen reagiert, würde ich keine geben. Aber das habe ich ehrlich gesagt noch nicht erlebt. Auch bei Propolis übrigens nicht.

Genau, Stichwort Propolis. Wann setzen Sie das ein?
Ceglarek: Propolis, der Bienenkitt, wirkt stark gegen Bakterien, Viren und Pilze. Es ist sozusagen ein Antibiotikum der Naturheilkunde. Es wird als alkoholischer oder wässriger Auszug verkauft. Der Hund bekommt es tropfenweise, zum Beispiel auf Brot oder auf einen Hundekuchen.

Und Sie setzen Propolis bei Infektionen ein…
Ceglarek: Ja. Ein Beispiel: Mir wurde vor einigen Monaten ein Hund gebracht, der ein großes Geschwür am Hals hatte. Der Tierarzt hatte es sich schon angesehen, wollte es aber nicht herausschneiden, weil es zu nah an der Halsschlagader lag. Ich gab dem Tier dann Propolis. Einerseits als Tropfen zum Einnehmen, andererseits wurde der Bereich um die Wunde damit bestrichen. Lustigerweise führte sich der Hund ganz verrückt auf, wenn die Flasche aus dem Schrank genommen wurde. Jedenfalls passierte zuerst gar nichts, dann, eines Nachts, ging das Geschwür auf, was – wie die Besitzerin erzählte – eine riesige Sauerei verursachte. Aber danach war es sehr schnell zugeheilt. Ein anderes Beispiel war ein großer Mastiff mit entzündetem Sprunggelenk. Er bekam einen Verband mit Propolissalbe, was sehr gut funktionierte.

Das heißt, Pollen zur Stärkung, Propolis zur Heilung?
Ceglarek: Ja, so ungefähr. Wenn Eiter und Bakterien im Vordergrund stehen, denke ich an Propolis. Auch wenn die Schulmedizin Antibiotika verordnet, passt es meistens gut dazu, Propolis nebenher zu benutzen. Es verstärkt die Wirkung der Antibiotika. Allerdings gehört es nicht auf frische Wunden oder OP-Nähte, sondern nur um die Wunde herum.
Mir fällt gerade noch ein Beispiel ein, das ich gerne vorstellen möchte. Ein Hund, der nach einem Bandscheibenvorfall gelähmte Hinterbeine hatte. Zuerst konnte er sich gar nicht mehr bewegen, dann fing er nach viel Physiotherapie wieder an zu laufen. Aber er fraß nicht mehr. Diesen Hund habe ich dann mit einer Aufbaunahrung aus Quark, Honig und Eigelb hochgepäppelt. Quark und Ei, um den Muskelaufbau zu unterstützen und Honig zur Kräftigung. Naturreiner Honig, also nicht synthetisch hergestellt oder veränderter Honig, ist hochverdaulich. Das heißt, er geht sofort ins Blut über, weil die Biene ihn ja sozusagen vorverdaut hat. Honig wirkt kräftigend auf den gesamten Organismus, stärkt die Nerven und wirkt heilend. Diesen Hund konnte ich mit der Kombination aus Physiotherapie und Ernährung jedenfalls wieder zum Laufen bringen.

Honig für Hunde, das habe ich auch noch nicht gehört…
Ceglarek: Honig ist ein Mischprodukt aus Pflanze und Biene. Heilpflanzen alleine wirken bereits heilend. Wenn die Biene den Pflanzennektar sammelt, fügt sie in ihrem Körper ihre eigenen Fermente hinzu. Sie speichelt den Nektar ein, sodass eine Kombination entsteht aus Pflanzennektar plus Bienenspeichel, der Fermente enthält. Dadurch entsteht ein wertvolles Naturprodukt. Honig ist kräftigend, antiseptisch, gut für Rachen, Hals und Mundhöhle. Unser Körper – und der Hund auch – erkennt die Stoffe, da sie natürlich sind, während er synthetische nicht erkennt, nicht so gut aufschlüsseln und verwerten kann. Honig soll so viel Gutes enthalten und vor allem in Kombination mit naturreiner Milch – nicht H-Milch oder so – sehr gesund sein. Es gab nicht zufällig mal so einen Spruch von dem Land, wo Milch und Honig fließen.

Frau Ceglarek, vielen Dank für das spannende Gespräch!

Weitere Infos:
www.die-hundephysiotherapeutin.de

1 Kommentar

  1. hallo ,hab noch eine frage zu propolisöl.meine hündin hat einen ausschlag am ohr ,durch malassezia-hefepilz.kann ich das öl drauf machen.Danke

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