Der Name „Zaubernuss“ verdankt sich den Kapselfrüchten, die der Zaubernuss-Strauch trägt. Diese öffnen sich explosionsartig und schleudern ihren Inhalt – zwei Samen – bis zu zehn Meter weit von der Pflanze weg, was Beobachtern bisweilen geradezu zauberhaft vorkommen kann.
Die Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana) ist eine Pflanze der Gattung der Zaubernussgewächse. Sie entstammt ursprünglich den Laubwäldern des nordamerikanischen Kontinents, wo sie im Unterholz wächst. Schon die Ureinwohner Nordamerikas verarbeiteten die Blätter und Rinde des Zaubernussstrauchs zu traditionellen Arzneimitteln. Zu dieser Zeit bekam die Pflanze auch ihren Spitznamen witch hazel – „Hexen-Hasel“. Heutzutage finden sich Hamamelis-Bestandteile ebenfalls in vielerlei medizinischen Produkten.
Da die Zaubernuss winterbeständig ist und sich als Ziergehölz eignet, gelangte sie im 18. Jahrhundert auch nach Europa. Sie gehört zu einer der wenigen Arten, die auch im Winter blühen. Ihre auffälligen, hellgelben Blüten stechen durch die jahreszeitbedingte allgemeine Farbarmut besonders hervor.
Durch die Destillation mit Wasserdampf können die wertvollen Bestandteile der Pflanze gewonnen werden. Möchte man Hamameliswasser erhalten, destilliert man eher die frisch abgeschnittenen Zweige und Blätter der Zaubernuss. Jenes Aqua Hamamelidis ist reich an ätherischem Öl und wird in der Kosmetik angewandt. Destilliert man bereits getrocknete Zweige und Rinde der Pflanze, lässt sich Hamamelidis cortex gewinnen. Dieses weist eine hohe Konzentration des Gerbstoffs Hamamelitannin auf und enthält außerdem ätherisches Öl, Gallussäure und Ellagsäure. Hamamelidis folium stellt ein Destillat aus getrockneten Hamamelis-Blättern dar, welches reich an Gerbstoffen ist und ätherisches Öl sowie Flavonoide enthält.
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