Heilpraktiker und Honigtester

Heilpraktiker Jahn
Honigtester und Heilpraktiker Jahn

Claus Jahn hat seine Naturheilpraxis in Kirchheim/Teck. Eigentlich ist sein Lieblingsthema die Iridologie. In den letzten Jahren ist ein neuer Schwerpunkt hinzugekommen: der Einsatz von Honig und anderen Bienenprodukten.

Herr Jahn, Sie sind Heilpraktiker und arbeiten auch mit Honig. Kurz gefragt: warum, wann und wie?

Jahn: Derzeit arbeite ich in der Praxis tatsächlich viel mit Honig und anderen Bienenprodukten, vor allem mit Propolis. Mein eigentlicher Schwerpunkt ist allerdings eher die Iridologie, also die Auswertung von diagnostischen Informationen aus den Augen eines Menschen. In den letzten Jahren habe ich allerdings auch in der Apitherapie, wie man den Einsatz von Bienenprodukten ja nennt, recht viel Erfahrung sammeln dürfen. Sehr gerne arbeite ich auch mit homöopathischen Bienenprodukten.

Was ist denn für Sie das Besondere an Honig?
Jahn: Honig besteht ja zum größten Teil aus Invertzucker, einem Gemisch aus Fruktose und Glukose. Im Honigmagen der Bienen wird die Saccharose aus dem Nektar in Fruktose und Glukose gespalten. Honig enthält außerdem noch Mineralstoffe, organische Säuren, Aminosäuren und Enzyme. Der Invertzucker ist günstiger für den Blutzuckerspiegel, weil der nach Zufuhr von Fruchtzucker deutlich langsamer ansteigt als nach Saccharose, also dem üblichen Rohr- oder Rübenzucker. Im Hypothalamus wird der Blutzucker gefühlt, gemessen sozusagen. Hier hat Honig viele positive Auswirkungen. Wenn jemand starke Blutzuckerschwankungen hat, muss der Hypothalamus viel arbeiten. Genauer gesagt: die Glukose-Rezeptoren im Hypothalamus haben viel zu tun, weil sie an der Blutzuckerregulation beteiligt sind. Honig kann einen stabileren Blutzuckerspiegel unterstützen. Wie stabil der Blutzuckerspiegel ist, kann zum Beispiel wichtig sein für Menschen, die unter unruhigen Beinen leiden.

Ich dachte, da würden Sie Honig wegen seinem Tyrosingehalt empfehlen ?

Jahn: Wenn ein Problem mit dem Dopaminstoffwechsel vorliegt, dann könnte das tatsächlich interessant sein. Honig enthält Tyrosin, das zur Biosynthese von Dopamin nötig ist. Insofern schadet es sicher nicht, bei Problemen mit ruhelosen Beinen ab und zu einen Löffel Honig zu essen. Bei Nervenproblemen empfehle ich übrigens gerne Lavendel- oder Kastanienhonig.

Warum?
Jahn: Lavendel ist eine Heilpflanze, die zum Beispiel auf eine bestimmte Weise auf das Nervenkostüm wirkt. So ähnlich wirkt auch der Lavendelhonig. Das ist ja auch nicht verwunderlich, da der Honig die Pollen der Pflanze enthält. Für mich ist Honig eine Art von Pflanzenveredelung.
Aber das wirklich Coolste an Honig ist für mich, dass er alle (wichtigen) Aminosäuren enthält. Also zum Beispiel z.B. Prolin, Glutaminsäure, Leucin, Cystin, Serin, Phenylalanin, Asparaginsäure, Threonin, Alanin, Histidin, Glycin, Lysin und Valin. Damit unterstützt er sehr viele Stoffwechselprozesse. Das gilt allerdings nur für frischen Honig.

Damit dürften dann die meisten Supermarkthonig außen vor sein…

Jahn: Ja, und nicht nur die. Zum Glück hat Honig ja noch mehr gute Inhaltsstoffe. Enzyme wie Glucoseoxidase, Phosphatase, Invertase, Diastase und Amylase. Deshalb wirkt er antibakteriell und verdauungsfördernd. Außerdem enthält Honig Blütenpollen, weshalb er immunstimulierend wirkt. Wohlgemerkt: Ich empfehle Honig meistens adjuvant, das heißt, zusätzlich zu der eigentlichen Therapie. Ein Heilmittel ist Honig meiner Ansicht nach nicht. Aber Honig kann eine gute Unterstützung zur Gesundung bieten.

Wie sind Sie eigentlich zur Apitherapie gekommen?
Jahn: Im Gegensatz zu den meisten Apitherapeuten bin ich kein Imker. Ich habe Propolis auf einer Messe entdeckt und es ausprobiert, da ich die beschriebenen Wirkungen interessant fand. Dann habe ich angefangen, verschiedene Honige zu probieren. Das ist so weit gegangen, dass ich inzwischen Honigtastings im Bekanntenkreis veranstalte.

Weitere Infos:
www.naturheilpraxis-jahn.de

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