Pollen – Superfood mit hohem Nährwert
Bienen besuchen Blüten, um die männlichen Keimzellen der Pflanzen, auch Pollen oder Blütenstaub genannt, zu sammeln. Blütenpollen sind für die Honigbienen lebenswichtig und werden hauptsächlich für die Aufzucht der Brut benötigt. Bei ihren Sammelflügen bleiben die Pollenkörnchen, die von einer mikroskopisch feinen Ölschicht umgeben und deshalb etwas klebrig sind, im Haarkleid der Biene haften. Um die Pollen in den Stock zu transportieren, bürsten die Sammelbienen die Pollenkörner in Richtung Hinterbeine. Dabei werden sie mit etwas Nektar und Bienenspeichel vermischt und bleiben in Falten an den Hinterbeinen hängen. So entsteht das Pollenhöschen, das wie ein Transportkörbchen aussieht. Die Farbskala ist weit gefächert: weißlich, blass-gelb, dunkelorange, ockergelb, rot, grünlich, bläulich, grau bis fast schwarz.
Die Speichelsekrete der Biene haben eine ganz wichtige Funktion: Sie leiten den Fermentierungsvorgang beim Pollen ein. Auf diese Weise wird Pollen chemisch aufgeschlossen und ist für den menschlichen Organismus besonders wertvoll und gut verwertbar.
So winzig klein die einzelnen Blütenstaubkörnchen auch sind, so viel Lebenskraft steckt in ihnen. Da Bienen Vegetarier sind, ist Pollen die einzige Eiweißquelle. Je nach besuchter Pflanzenart besteht Pollen etwa aus 20 – 40 % Rohprotein. 20 der 22 bekannten Aminosäuren sind in Pollen enthalten. Hinzu kommt ein hoher Anteil von 30 – ca. 50 % an Kohlenhydraten. Dazu kommen Fette, meist sind es mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Außerdem sind viele Mineralstoffe (z. B. Kalium, Magnesium, Eisen, Calzium, Silicium, Mangan, Kupfer, Schwefel, Phospor, Chlor) nachweisbar. Besonders wertvoll ist der hohe Gehalt an Vitaminen, darunter Vitamin A, B, C, D, E und H, Niacin, Pantothensäure und Folsäure. Enzyme, Hormone, Hormonvorstufen und antibiotische Stoffe wie Flavonoide werten den Pollen noch weiter als perfekte Nahrungsergänzung für Menschen auf.
Wertvolle Bestandteile stärken den menschlichen Organismus
Pollen enthält in hochkonzentrierter Ausgewogenheit Bestandteile, die für den Menschen wertvoll sind und auch perfekt in ein vegetarisches Ernährungskonzept passen. Pollen wird eine leistungssteigernde Wirkung nachgesagt und zur Stärkung des Immunsystems empfohlen. Es wird in der Apitherapie als natürlicher Energiespender mit aktivierenden Eigenschaften bei Stress, Ermüdung oder Antriebslosigkeit eingesetzt, zur Kräftigung nach Krankheiten oder bei Untergewicht. Mangelerscheinungen aufgrund einseitiger Ernährung können behoben werden. Auf den Darm hat Pollen eine ausgleichende Wirkung, auf die Leber eine entgiftende. Ohne aufzuputschen stimuliert Pollen die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Man könnte es auch als Superfood oder legales Doping für Sportler bezeichnen.
Pollen enthält eine Vielzahl von Hormonen – darunter Östrogen und Testosteron – und Hormonvorstufen, die die Regeneration von Körperzellen anregen und den Alterungsprozess hemmen. Umgekehrt: Man kann Pollen auch mit einem Jungbrunnen vergleichen.
Neben diesen Einsatzmöglichkeiten und vielen weiteren in der Apitherapie haben sich zahlreiche Wissenschaftler mit der heilsamen Wirkung des Pollens auf Prostatabeschwerden beschäftigt. Prostatavergrößerung ist eine relativ normale und häufige männliche Alterserscheinung. Als Folgen können jedoch Harnwegsinfektionen oder Nierenschwäche auftreten, schlimmstenfalls kann sich Prostatakrebs entwickeln. Pollen wird prophylaktisch und bei bestehenden Beschwerden mit hohen Erfolgsaussichten auf Verbesserung bzw. Normalisierung der Prostatafunktion eingesetzt.
Pollen wird vom Imker schonend gewonnen und getrocknet. Nur so kann er haltbar gemacht werden. Eine Aufnahme von 20 – 30 Gramm pro Tag reicht aus, um einen Erwachsenen z. B. mit der Tagesdosis an Aminosäuren zu versorgen.
Achtung: Manche Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Pollen. Deshalb sollte man unbedingt vorher mit dem Arzt oder Heilpraktiker eine mögliche Allergie abklären.
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