Rohstoff Bienenwachs

Verwendung von Bienenwachs in der Antike
Bienenwachs hatte als Rohstoff in der Antike große Verwerwendung, Propolis - Honig

Bienenwachs – einst ein begehrter Rohstoff

Der Wert und die Qualität natürlicher Produkte sind mit der Industrialisierung bei uns mehr und mehr in Vergessenheit geraten. Schade, aber industriell gefertigte Produkte sind nun mal in der Regel schneller, also billiger hergestellt. Andererseits besinnen sich allmählich wieder mehr Menschen darauf, dass ein Apfel gesünder ist als ein Stück Pizza. Oder dass Honig leckerer schmeckt als Zuckersirup.

Mit dem Bienenwachs ist das auch so eine Sache. In früheren Kulturen war das Wachs ein sehr wertvoller Werkstoff.

Für die Ägypter erfüllte das Wachs viele unterschiedliche Funktionen. Ohne Bienenwachs ließen sich die hölzernen Schiffe nicht abdichten. Sie brauchten es aber auch, um ihre Toten einzubalsamieren. Ein Prinzip, das sie wahrscheinlich den Honigbienen abgeschaut hatten. Wenn in den Bienenstock ein Tier eindringt, versuchen die Bienen, es durch Stiche zu töten. Ist es zu groß für den Abtransport, wird es mit Wachs überzogen, sodass es keine Gefahr mehr für die Gesundheit im Bienenvolk darstellt.

Die Römer versiegelten ihre Weinfässer mit Bienenwachs. Außerdem fertigten sie Schreibtafeln an: Holztafeln, die sie mit Bienenwachs beschichteten. Mit einem Griffel konnte man die Buchstaben in die Wachsschicht ritzen. Die Wachstafeln wurden nicht nur in der Schule eingesetzt, selbst Rechnungen wurden auf ihnen erstellt. Aus diesem Zusammenhang stammt übrigens noch der heute übliche Begriff der Tabula rasa. Die Tabula, die Tafel also, konnte mit dem Griffel ausgelöscht werden – Tabula rasa.

Die Christen steckten jahrhundertelang in den Kirchen nur Bienenwachskerzen an. Damals galt die Biene als Symbol der Reinheit.

Auch in der Wissenschaft war Bienenwachs ein wichtiger Werkstoff. Anatomische Präparate und medizinische Abdrücke wurden lange Zeit aus Wachs hergestellt. Heute wird Wachs vor allem für die Herstellung von Kerzen, in der Imkerei und Naturkosmetik verwendet.

Bild: Bigstock, maksheb

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