Propolis in der Wissenschaft

Propolis in der Wissenschaft
Propolis in der Wissenschaft Bild: Kosolovskyy

Propolis – welche Wirkungen sind wissenschaftlich erforscht?

Viele selbst ernannte Experten berichten unglaubliche Geschichten über die angeblichen Wunderwirkungen von Propolis. Ja, das Bienenkittharz ist seit einigen Jahren richtig en vogue! Das ist zweifellos schön, aber mich interessiert eigentlich mehr, auf welche der angeblichen Wirkungen von Propolis man sich verlassen kann. Was ist tatsächlich in der Wissenschaft erforscht und bewiesen?

Also habe ich angefangen zu recherchieren. Mein erster Eindruck war: Mit dieser Frage kann man sich wohl ein Leben lang beschäftigen. Gerade in den letzten Jahren wurden erfreulich viele Forschungsergebnisse rund um Propolis, Honig, Gelee Royale und Bienenwachs veröffentlicht.

Worum handelt es sich bei dem Bienenkitt eigentlich genau? Eine Untersuchung hat sich mit der Frage beschäftigt, welche pflanzlichen Inhaltsstoffe in Propolis enthalten sind. Identifiziert wurden mehr als 150 Einzelsubstanzen. Um nur die bekanntesten zu nennen: Propolis enthält Polyphenole, also zum Beispiel Flavonoide, außerdem ätherische Öle, Fettsäuren und Mineralstoffe.

Wenn man nach den wissenschaftlich untersuchten Wirkungen von Propolis sucht, steht man bald vor einer Schwindel erregenden Menge von Ergebnissen. Propolis hat antibakterielle, antimykotische und antivirale Eigenschaften. Das Bienenharz wirkt außerdem gegen verschiedene Parasiten, hemmt Entzündungen und bindet freie Radikale. Propolis-Extrakt moduliert das Immunsystem, hemmt Schmerzen und fördert die Entspannung. Das Bienenharz behindert im Laborversuch sogar das Wachstum verschiedener Krebszellen!

Die Propolis-Tests im Labor sind ein Thema für sich. Spannend fand ich zum Beispiel auch experimentelle Untersuchungen, die den Wirkmechanismus von Propolis untersuchten. Es scheint so, als würde Propolis Bakterien daran hindern, sich an Zellen anzuheften und sie so zu infizieren. Andere Wissenschaftler erklären, dass Propolis die Zellteilung von Bakterien hemmt, die Zellwand von Bakterien zerstört und auf diese Weise für ihre Auflösung sorgt. Das hört sich nach einem Kampf auf mehreren Ebenen an.

Oft fragt man sich ja, ob Propolis und Antibiotika sich ergänzen oder ob bei gleichzeitiger Einnahme irgendwelche Probleme auftreten. Im Augenblick würde sich wohl kein Wissenschaftler oder Arzt trauen, eine grundsätzliche Unbedenklichkeitsbescheinigung für die gleichzeitige Anwendung zu geben. Aber auch dazu gibt es Laboruntersuchungen mit überraschenden Ergebnissen: Propolis verstärkt offenbar die Antibiotika-Wirkung – das wurde für Penicillin, Streptomycin, Tetracyclin, Neomycin, Monomycin und Ristomycin herausgefunden.

Die antimykotische Wirkung von Propolis, also die Wirkung von Bienenharz gegen Pilze wurde in vielen Laboruntersuchungen bestätigt, ebenso die Wirksamkeit von Propolis gegenüber Viren, zum Beispiel Herpesviren. Wissenschaftler versuchten sogar zu analysieren, welche der in Propolis enthaltenen Einzelsubstanzen für seine antivirale Wirkung verantwortlich ist. Aber anscheinend wirkt der Propolis-Extrakt als „Gesamtkunstwerk“ besser als einzelne seiner Bestandteile wie Kaffeesäure, Benzoesäure oder Galangin.

Für mich war ein Ergebnis der Recherche besonders interessant. Die Wirkung des Propolis ist nicht nur von der Extraktionsmethode abhängig, sondern auch von der Propolis-Herkunft. Es bestärkt mich in der Überzeugung, dass die nachhaltige Art der Bienenhaltung und der Imkerei eine wesentliche Rolle dafür spielen, wie hochwertig die Bienenprodukte sind.

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