Honig hilft krebskranken Kindern

Honig hilft Kindern die an Krebs erkrankt sind
Bild: Bigstock, Photo: Kasia Bialasiewicz,

Auf den Krebsstationen herrscht Angst vor einer Nebenwirkung der Chemotherapie mit dem Namen „febrile Neutropenie“. Mit dem Namen ist ein Mangel an weißen Blutkörperchen gemeint, der mit Fieber zusammen auftritt. Die Folgen können leider sehr ernst sein, lebensgefährlich nämlich.

Nebenwirkungen der Chemotherapie

Die Nebenwirkungen der Chemotherapie können nicht nur erwachsene Krebspatienten treffen, sondern auch Kinder. Zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Kindern gehören Leukämien, hier ist wiederum die Akute Lymphatische Leukämie (ALL) am häufigsten.

Die Heilungsaussichten durch eine Chemotherapie gelten als gut. Aber leider schädigen die Medikamente nicht nur die Leukämiezellen, auch gesunde Zellen werden in Mitleidenschaft gezogen. Betroffen sind vor allem Zellen, die sich häufig und schnell teilen. Das können neben Schleimhautzellen vor allem Zellen im Knochenmark sein, die für die Blutbildung zuständig sind, für die Bildung von roten und weißen Blutkörperchen und Blutplättchen. Dummerweise sind diese Zellen durch die Leukämie selbst sowieso schon unter Druck.

Es wäre also wunderbar, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die febrile Neutropenie zu verhindern und die Blutbildung bei diesen Kindern zu stärken. Ist die Gabe von Honig so eine Möglichkeit?

Studie Honig bei ALL

Honig besitzt von Natur aus Eigenschaften, die bei verschiedenen Krankheiten hilfreich sind. Er wirkt antioxidativ, fängt also schädliche freie Radikale. Honig wirkt gegen Bakterien, stärkt das Immunsystem und kann – wie Laborversuche zeigen – Krebszellen hemmen. Aus diesem Grund geriet der Honig in den Fokus ägyptischer Forscher. Für sie war der Honig außerdem eine Studie wert, weil er anders als neu entwickelte Medikamente nicht teuer ist.

Ihnen ging es darum, die Auswirkungen eines zwölfwöchigen Honigkonsums auf Kinder mit ALL zu untersuchen. Dabei war ihnen vor allem die Frage wichtig, ob sich durch den Honig-Genuss die Häufigkeit der gefürchteten febrilen Neutropenie beeinflussen lassen würde.

Sie nahmen 40 ALL-Kinder in die Studie auf, Mädchen und Jungen zwischen 2,5 und 10 Jahren. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: eine bekam Honig, die andere nicht. Durchgeführt wurde die Studie am Kinderkrankenhaus der Ain Shams Universität Kairo-Ägypten. Die Kinder in der Honig-Gruppe bekamen 3 Monate lang zweimal pro Woche 2,5g Honig pro Kilogramm Körpergewicht.

Ein erfreuliches Ergebnis

Das Ergebnis ist überaus erfreulich: Der Honigkonsum führte zu mehreren Veränderungen, die statistisch signifikant waren:

  • die Episoden mit febriler Neutropenie nahmen ab
  • die Zahl der Patienten mit febriler Neutropenie sank
  • die Dauer des Krankenhausaufenthalts sank

 

Außerdem zeigten sich bei den ALL-Kindern in der Honig-Gruppe verbesserte Hämoglobinwerte. Ernsthafte Nebenwirkungen gab es nicht.

Das Fazit der Ärzte ist hoffnungsvoll: Sie sehen positive Effekte auf die febrile Neutropenie und auf verschiedene Blutwerte. Allerdings geben sie zu bedenken, dass weitere Studie mit größeren Teilnehmerzahlen durchgeführt werden müssten, um die Ergebnisse zu stützen.

 

Quelle:

Abdulrhman MA, Hamed AA, Mohamed SA, Hassanen NA: Effect of honey on febrile neutropenia in children with acute lymphoblastic leukemia: A randomized crossover open-labeled study. Complement Ther Med. 2016 Apr;25:98-103. doi: 10.1016/j.ctim.2016.01.009.

 

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