Vom Winter- zum Sommervolk

Nahaufnahme Biene
Bild: Ingo Schwieder

Das Pollen– und Nektarangebot erhöht sich nun kontinuierlich für die Bienenvölker, was sie auch brauchen, denn die Bruttätigkeit hat begonnen. Dadurch steigt der Futter und Nektarbedarf ebenso kontinuierlich, wie der Bedarf an Pollen und Wasser. Während der monatliche Futterverbrauch bis Ende Februar ca. 2 bis 3 kg beträgt, steigt der Verbrauch im März sprunghaft auf 5 bis 6 kg je nach Volksstärke an. Bei den derzeit milden Temperaturen sind viele heimkehrende Pollensammler zu sehen was auf einen optimalen Entwicklungszustand der Völker hindeutet.

Trachtpflanzen: Haselnuss, Eibe, Winterling, Krokus, Sal- und Küblerweide, Purpur- und Reifweide, Christrose, Blaustern

Ab März haben die verbliebenen Winterbienen gewaltige Aufbauarbeit zu leisten. Der Volksumbruch beginnt.

Damit der Übergang (der Imker spricht vom Volksumbruch) zum Sommervolk möglichst reibungslos vor sich geht, müssen die Winterbienen in der Lage sein, genügend Brut aufzuziehen. Für schwächere Völker ist die Belastung besonders groß, da sie, um die nötigen Wachstumsraten zu erreichen, mehr Brut pro einzelner Ammenbiene aufziehen müssen als dies bei größeren Völkern der Fall ist.

In dieser Übergangsphase spielen verschiedene, zum Teil von einander abhängige Faktoren eine entscheidende Rolle für die Volksentwicklung, so zum Beispiel die schon angesprochene Volksstärke, die Leistungsfähigkeit der Königin, die innere und äußere Nährstoffversorgung, Krankheiten und zu Letzt, die Witterung. Ein Rückgang der Volksstärke ist dabei normal und sollte bei der Betriebsweise Berücksichtigung finden. Der Verlauf des Abgangs der Winterbienen ist entscheidend für das rasche Erstarken im Frühjahr. Das heißt, es müssen möglichst viele Winterbienen möglichst lange in den Frühling hinein überleben. Hinzu kommt, dass im Frühling die Schlüpfrate der Brut sehr oft nur zwischen 60- und 75 % liegt.

Bei Pollenmangel infolge Schlechtwetterperioden kann dieser Prozentsatz noch bedeutend tiefer liegen. Gesunde vitale Bienenvölker schaffen es leicht, den Abgang der Winterbienen durch Jungbienen zu kompensieren. Besonderes Augenmerk sollte hierbei auf den kleinen Völkern liegen sowie kein Polleneintrag, dies kann auf Weisellosigkeit hindeuten.

Hier ist eine kurzfristige Kontrolle des Brutnestes angesagt. Sollte keine Königin mehr vorhanden sein, können diese schwachen Völkchen einem starken aufgesetzt werden. Das heißt, lieber ein starkes Volk, als zwei schwache in den Frühling führen.

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